Badisches Landesmuseum
Museum in Karlsruhe
Beschreibung
Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe ist das große kultur-, kunst- und landeshistorische Museum des badischen Landesteils Baden-Württembergs. Mit seinen weltweit bedeutenden Sammlungen, die mehr als 50.000 Jahre internationale Kulturgeschichte repräsentieren, vermittelt es Geschichte und historische Lebenswelten. Seine Sammlungen reichen von der Ur- und Frühgeschichte über das Mittelalter bis hin ins 21. Jahrhundert. Das Museum wurde 1919 gegründet und eröffnete 1921 in den Räumen des Karlsruher Schlosses.
1873 ließ Friedrich I. für seine Bibliothek und seine umfangreichen Sammlungen ein Sammlungsgebäude am Friedrichsplatz errichten. Hier waren sie als Großherzogliche Sammlung für Altertums- und Völkerkunde in Karlsruhe öffentlich zugänglich. Nach der Abdankung des badischen Großherzogs Friedrich II. wurde das im Zentrum der barocken Stadtanlage gelegene Karlsruher Schloss 1918 vom badischen Staat übernommen und zum Sitz eines neu gegründeten kulturhistorischen Museums bestimmt.
Im Jahr 1919 wurde das Museum gegründet und entstand durch Fusion der „Altertümersammlung“ mit dem badischen Kunstgewerbemuseum. Es wurde am 24. Juli 1921 in den Räumen des Schlosses eröffnet. Als erster Direktor amtierte bis 1938 Hans Rott. 1936 wurde das Badische Münzkabinett in das Museum eingegliedert. Dessen Leiter war bis 1971 Friedrich Wielandt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Karlsruher Schloss 1944 zerstört. Die Bestände des Museums wurden zum überwiegenden Teil gerettet. Ab 1955 folgte der Wiederaufbau des ausgebrannten Schlosses. Das Äußere wurde dabei historisch getreu rekonstruiert, während das Innere gemäß den Erfordernissen eines modernen Museumsbetriebes gestaltet wurde. 1959 wurde das Badische Landesmuseum wiedereröffnet, 1965 öffnete das Schlosscafé. Mit Jürgen Thimme war von 1959 bis 1982 erstmals ein Archäologe Leiter der Antikenabteilung. Ab 1992 wurden unter der Leitung von Harald Siebenmorgen sukzessive alle fünfzehn Abteilungen des Badischen Landesmuseums nach einer Konzeption, die auf Kontextualisierung und Inszenierung der Objekte basierte, komplett neu eingerichtet, zuletzt 2013 die Abteilung „Weltkultur“. Alle Abteilungen wurden durch Sammlungsführer erschlossen. Ab 1992 wurden große Museumsfeste veranstaltet und das BLM durch zahlreiche weitere Maßnahmen der Museumspädagogik und Kulturvermittlung für ein breites Publikum geöffnet. Ein hochkarätiges und dichtgetaktetes Sonderausstellungsprogramm, das teilweise auf den neu geschlossenen Kooperationsverträgen mit Tunesien und Algerien sowie anderen Mittelmeerstaaten beruhte, fand internationale Beachtung. Die Besucherzahlen wurden auf das Vierfache gesteigert. 2009 zählte das Badische Landesmuseum Karlsruhe rund 300.000 Besucher. Als Pilotprojekt führte das BLM als erstes Museum in Baden-Württemberg eine betriebswirtschaftliche Struktur mit einer Kaufmännischen Direktion ein und gewann so neue Handlungsspielräume.
2014 wurden das Deutsche Musikautomatenmuseum Bruchsal und das Museum in Salem mit neuen Konzeptionen eröffnet.
Weitere Museen in Karlsruhe und Umgebung sind:
- Stadtmuseum Karlsruhe in Karlsruhe (0,7 km entfernt)
- Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe in Karlsruhe (0,8 km entfernt)
- Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe (2,0 km entfernt)
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