Bergfried Burg Ravensburg

Aussichtsturm in Sulzfeld

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Beschreibung

Die Ravensburg ist der einstige Stammsitz der Freiherren Göler von Ravensburg und zählt zu den bedeutendsten noch erhaltenen Burgen im Kraichgau im nordwestlichen Baden-Württemberg. Sie liegt nahe dem Dorf auf der Gemarkung der Gemeinde Sulzfeld im äußersten Nordosten des Landkreises Karlsruhe, die zur Stadt Eppingen benachbart ist.

Die Höhenburg steht etwa 1,3 km östlich der Ortsmitte von Sulzfeld auf der durch einen kleinen Sattel abgetrennten, 285,8 m ü. NHN hohen Spitze eines westlich auslaufenden rechten Randsporns des Kohlbachtals, dessen Grund sie um über 80 m überragt. Außer auf der Nordostseite umgeben sie überall Weinberge.

Eine Chronik der Göler aus dem 17. Jahrhundert datiert den Baubeginn um 930 und nennt als Bau- und Burgherrn einen Ritter Rabanus, der heute jedoch als Legende angesehen wird. Möglicherweise bezieht sich dies jedoch auf eine frühere Burg bzw. ursprünglichen Wohnsitz der Herren von Sulzfeld, die Knauer im Bereich des Dorfes vermutet. Vermutlich im Auftrag von Kaiser Friedrich II. hat der 1190 erwähnte, aus der Familie v. Sulzfeld stammende, bedeutende Reichsministerial Ravan von Wimpfen (siehe hierzu die Abstammungsgeschichte der Herren von Helmstatt, einer Seitenlinie der Göler), zusammen mit seinen Söhnen Dieter, Ravan, Heinrich und Conrad die „Ravans Burg“ bestehend aus dem heutigen Bergfried, sowie Wohn und Wirtschaftsgebäuden und einer Umfassungsmauer mit einem Tor auf der Ostseite, zwischen 1220 und 1222 erbaut. Sie diente der Familie v. Sulzfeld fortan als Stammsitz, nach der sie sich auch nannte und kurze Zeit später den Namen „Golere von Ravansburg“ führte. Die Eigentumsverhältnisse zu Sulzfeld und der Ravensburg zu jener Zeit sind bis heute nicht geklärt. Jedoch bezeugt eine Urkunde, dass die Ravensburg 1364 zumindest teilweise allodialer Besitz der Göler von Ravensburg war. Die Brüder Albrecht I. und Berthold IV. übergaben ihren Anteil an der Ravensburg samt Zugehör an den Grafen Wilhelm II. von Katzenelnbogen und haben ihn von diesem wieder als Lehen empfangen. Ein Teil der Burg, man schätzt ein Drittel, war später auch den Grafen von Oettingen lehnbar gemacht worden, die auch für den überwiegenden Teil des Ortes Sulzfeld Lehensgeber waren. Als Lehensnehmer des Anteils der Grafen von Oettingen an Ravensburg, taucht die Familie von Crenberg (Erenberg) auf. 1425 war die Ravensburg samt dem Oettinger Teil komplett an verschiedene Zweige und Seitenlinien der Familie Göler von Ravensburg zu Lehen vergeben. Danach war die Familie wegen vieler Toter auf den Schlachtfeldern beinahe vom Aussterben bedroht. Nur durch einen päpstlichen Dispens konnte der Chorherr zu Speyer, Martin Göler, aus dem geistlichen Dienst entlassen werden. Er heiratete kurz darauf Anna von Hirschberg und sicherte mit vier Söhnen den Fortbestand der Familie, was sich in Form reger Bautätigkeit auf der Ravensburg in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zeigte. So entstand im Osten, vermutlich 1467, ein weiteres vorgelagertes Tor samt Fußgängerpforte, jeweils mit Zugbrücken. Sehr wahrscheinlich auch ein geschlossener zweiter Bering mit Schalentürmen an den wichtigsten Punkten. 1486 wurde nach Oechelhaeuser ein Gebäude westlich des Bergfriedes von Georg I. errichtet, wovon heute jedoch nur noch ein begehbarer Keller zeugt. 1502 wurde Albrecht V. Göler von Ravensburg, Sohn von Martin, mit der Ravensburg für sich und seinen Neffen Bernhard I. belehnt.

Im Zuge der Reformation, wurde auch Sulzfeld 1522 sehr früh protestantisch. Den Bauernaufstand 1525 überstand die Ravensburg unbehelligt. Jedoch bildete sich 1531 der protestantische Schmalkaldische Bund und einer der Hauptleute des Bundes war der Lehnsherr der Ravensburg, Landgraf Philipp von Hessen (Die ursprünglichen Lehnsherren, v. Katzenelnbogen, waren zu dieser Zeit bereits erloschen). Schließlich kam es zum Krieg zwischen Bund und Kaiser und die Ravensburg wurde am 24. Dezember 1546 von kaiserlichen Truppen belagert. Die Burgverteidiger, neben Bernhard I. und Familie bestehend aus vier Söldnern, einige Knechten und etwa 20 Bauern mussten nach wenigen Tagen kapitulieren und Bernhard I. durfte mit seiner Familie unter freiem Geleit abziehen. Anschließend wurde die Burg geplündert und verwüstet, wovon noch heute viele Spuren eines Großbrandes zeugen.

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K 3510
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