Dom St. Marien

Kathedrale / Dom in Freiberg

Beschreibung

Der Dom St. Marien ist eine evangelisch-lutherische Kirche am Untermarkt im sächsischen Freiberg. Vor der Reformation war das Gotteshaus eine Stiftskirche, eine Kathedrale (Bischofskirche) war es nie. Ungeachtet dessen ist der Freiberger Dom eines der am reichsten ausgestatteten Gotteshäuser Sachsens und enthält mit der Goldenen Pforte, der Tulpenkanzel, den Orgeln Gottfried Silbermanns und dem zur Begräbnisstätte der Albertiner umgestalteten Chor bedeutende Kunstwerke.

Um 1180 entstand in dem noch jungen, durch Silberfunde sich schnell entwickelnden Ort Freiberg die romanische Basilika Unserer Lieben Frauen. Die Pfarrkirche erhielt mit der spätromanischen Triumphkreuzgruppe, auch Kreuzigungsgruppe genannt (um 1225), und der Goldenen Pforte (um 1230) schon frühzeitig zwei sehr bedeutende, noch heute erhaltene Kunstwerke. Im Jahr 1480 erhob Papst Sixtus IV. die Pfarrkirche zum Kollegiatstift. Jedoch schon nach nur 57 Jahren wurde das Kollegiatstift im Zuge der Reformation in Sachsen aufgelöst.

Die Kirche wurde während eines großen Stadtbrandes 1484 fast völlig zerstört. Triumphkreuzgruppe, Goldene Pforte und Teile des Chores blieben jedoch erhalten. An gleicher Stelle erfolgte der Neuaufbau des Domes St. Marien als dreischiffige, sechsjochige spätgotische Hallenkirche. Die Baupläne stammten von den Baumeistern J. und B. Falkenwalt, die den Bau auch leiteten. Die Neueinweihung des Domes erfolgte im Jahr 1512. Von 1585 bis 1594 wurde der Chor unter der Leitung von Giovanni Maria Nosseni zur Grabanlage der Wettiner umgestaltet.

Das neue Gotteshaus erhielt jedoch keine Kirchtürme und blieb in diesem Zustand bis Ende des 19. Jahrhunderts. Um Türme auf das schon damals als Baudenkmal bezeichnete Kirchengebäude aufsetzen oder anbauen zu können, wurde im Jahr 1905 ein Preisausschreiben unter Architekten ausgelobt. Ein Preisgericht unter dem Vorsitz des Dresdner Architekten Paul Wallot solle dem Dombauausschuss beratend zur Seite stehen. Ein Turm sollte als Treppenturm dienen, der andere ein Geläut tragen. Auch Verschönerungen an den Fassaden sollten vorgesehen werden. Der Kirchbauverein entschied sich offenbar für den Entwurf des Architekten Otto Kohtz, der einen Zwillingsturm vorgesehen hatte; zwei Entwürfe waren eingegangen. Ein anderer Entwurf von Bruno Schmitz propagierte den Bau eines mächtigen Breitwestturms, der das Äußere des Doms dominieren sollte. Diese frühen Bemühungen um eine Denkmalpflege mit zeitgemäßen Formen wurden sogar von Cornelius Gurlitt unterstützt, dessen Wirken für die Erhaltung der mehrfach vom Abriss bedrohten Kreuzgänge insgesamt zum Erhalt des gewachsenen Zustands beigetragen hat. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte in der Folge dazu, dass Abstand von den Turmplänen genommen wurde, wodurch der fragmentarische, spätgotisch geprägte Charakter des Doms weitgehend erhalten blieb. Der niedrige Nordwestturm liegt in der Flucht des nördlichen Seitenschiffes; der Südwestturm, im Jahr 1931 aufgestockt, tritt aus der Flucht des Seitenschiffes nach Süden vor. Im Jahr 1971 ließ die Freiberger Stadtverwaltung eine komplette Restaurierung des Domes vornehmen. Dabei wurden die spätgotischen Gewölbemalereien stark restauriert und ergänzt.

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