Ephesos Museum

Museum in Wien

Beschreibung

Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bestehende Sammlung des Ephesos Museum gehört zum Bestand der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien. Seit Dezember 1978 verfügt es über selbständige Räumlichkeiten in der Neuen Burg. Bevor das Ephesos-Museum eingerichtet wurde, waren die vorhandenen Schaustücke an mehreren Orten provisorisch ausgestellt, zeitweilig auch im Theseustempel des Volksgartens.

Das an der türkischen Ägäisküste liegende Ephesos war eine der größten Städte der antiken Welt und ist heute eines der am meisten besuchten Tourismusziele der Türkei. Seit 1895 forschten österreichische Archäologen, unterbrochen nur durch die beiden Weltkriege, unter der Leitung des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) in den Ruinen der Stadt. Sultan Abdülhamid II. überließ Kaiser Franz Josef einige der gefundenen Objekte als Geschenk und ermöglichte so die Begründung der international bedeutenden Sammlung des Ephesos-Museums. Aufgrund des türkischen Antikengesetzes gelangten nach 1907 keine neuen Objekte mehr nach Wien. Ein weiteres der antiken Stadt gewidmetes Museum befindet sich nahe der Ausgrabung in Selçuk.

Zwischen 1896 und 1906 trafen insgesamt sieben Transporte mit Funden aus Ephesos in Wien ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Funde an unterschiedlichen Orten ausgestellt, unter anderem im Unteren Belvedere und in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums. 1911 musste die provisorische Ausstellung im Theseustempel aufgrund von Schäden an den Schaustücken aufgelöst werden. Von 1934 bis 1944 wurde er aber nochmals für die Ausstellung einer Auswahl aus dem Gesamtbestand genutzt. Von 1947 bis 1978 wurden einige ephesische Skulpturen im Säulenhof des Corps de Logis in der Neuen Burg gezeigt. Erst 1978 wurden alle Provisorien durch das neu gestaltete Ephesos-Museum in der Neuen Burg ersetzt. Als Annex sind dem Museum Architektur und Architekturplastik aus dem Mysterienheiligtum der griechischen Insel Samothrake angeschlossen. Im Eingangsbereich des Museums ist die Architektur des spätklassischen Altars des Artemisions von Ephesos aufgebaut. Über Stiegen gelangt man in einen großen Saal, der den Fries des Parthermonuments enthält. Weitere bedeutende Ausstellungsstücke sind ein Modell der antiken Stadt Ephesos im Maßstab 1:500 sowie zahlreiche Skulpturen, darunter die Bronzestatue des Athleten.

Das Ephesos-Museum bietet die Möglichkeit, auch in Mitteleuropa abseits von den antiken Zentren nicht nur Werke der Skulptur, sondern auch antike Architektur in Originalen besichtigen zu können. In Ephesos werden Grabungen mit österreichischer Beteiligung durchgeführt. Die wissenschaftliche Aufarbeitung des Museumsbestandes erfolgt in Zusammenarbeit der einschlägigen Wiener Universitätsinstitute, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und des Österreichischen Archäologischen Instituts.

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Heldenplatz
1010 Wien, Wien
Österreich
  • Kunst & Museen
Wien

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