Kleine Scheuer
Höhle in Heubach
Beschreibung
Die Kleine Scheuer (früher auch Kleines Haus) ist eine Höhle an der südwestlichen Kante des Rosensteins unterhalb der Burgruine Rosenstein oberhalb von Heubach im östlichen Baden-Württemberg. Eine weitere Höhle in der Nähe ist die nur rund 300 Meter östlich liegende Dreieingangshöhle.
Die Höhle liegt unter der südwestlichen Kante des mächtigen Rosensteinfelsens. Der Eingang befindet sich 135 Meter über der Talsohle und ist nach Südwesten geöffnet. Sie ist von der Ruine über Fußwege und Treppen erreichbar. Die Höhle steigt nach hinten leicht an. Sie ist deshalb im Winter warm, weil sich im Hintergrund ein Wärmestau bildet. Diesen Vorzug des günstigen Eigenklimas erhält die Höhle insbesondere durch die Gliederung des Höhleninneren. Vom annähernd rechteckigen Eingang führt eine 13 Meter lange Halle leicht ansteigend ins Innere. Am Ende der Halle riegelt eine drei Meter hohe Felsbarriere den hinteren Höhlenteil ab und bildet dort zum einen eine Klimaschwelle und zum anderen eine Sedimentfalle. Die Höhle verengt sich dort und lässt nur einen schmalen und niederen Durchgang frei. Die Höhlenbären, die sich hier durchzwängen mussten, haben mit ihrem Fell die linke Höhlenwand glattgescheuert. Hinter dieser Barriere fällt der Boden steil ab und beginnt dann wieder gegen das engere und niedrigere Höhleninnere anzusteigen.
Im Sommer 1912 entdeckte H. Maier fossile Knochen in der Höhle. Eine erste Schürfung im Jahre 1916 erbrachte neben Gebissresten von Wildpferd und Höhlenbär mehrere Feuersteinwerkzeuge und das Fragment einer Knochenharpune. Robert Rudolf Schmidt unternahm zusammen mit dem Entdecker noch im selben Jahr eine einwöchige Untersuchung, bei der nach seinen Angaben die Höhle systematisch durchgraben wurde. Die Funde gelangten in das urgeschichtliche Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen. Schwerpunkt der Ausgrabungen Schmidts waren der hintere Teil der Höhle, da durch eine natürliche Schwelle die Sedimente vor Ausspülung aus der Höhle bewahrt wurden.
Im Jahre 1916 begann der Heubacher Arzt Franz Keller mit Nachforschungen auf dem Rosenstein. Als erstes hielt er Nachlese in der kleinen Scheuer und es gelang ihm die Bergung einiger weiterer Steinwerkzeuge. Die Funde befinden sich heute im Schloss Heubach. Keller publizierte zudem einen Bericht von Schmidt in seinem Buch „Rosensteins Urgeschichte“. Daraus lässt sich folgendes, aus heutiger Sicht jedoch leider lückenhaftes Profil ablesen:
Weitere Höhlen in der Nähe sind:
- Finsteres Loch in Heubach (1,5 km entfernt)
- Schreiberhöhle in Steinheim am Albuch (11,2 km entfernt)
- Mordloch in Böhmenkirch (14,3 km entfernt)
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