Kriegerdenkmal Silbertal

Denkmal in Silbertal

Kriegerdenkmal Silbertal

Beschreibung

Das Kriegerdenkmal Silbertal war ein 1968 errichtetes Denkmal zum Ersten und Zweiten Weltkrieg in der österreichischen Gemeinde Silbertal in Vorarlberg. Seit 2007 erfolgte eine geschichtliche Aufarbeitung zu einem bei den Namensinschriften der Gefallenen mitgenannten NS-Täter, was zu der Entfernung des Kriegerdenkmals durch die Gemeinde Silbertal im Juni 2009 führte. An der Stelle des Kriegerdenkmals wurde 2010 ein Erinnerungsplatz geschaffen.

Das Kriegerdenkmal war auf Initiative des Österreichischen Kameradschaftsbundes von der Gemeinde Silbertal am 13. Oktober 1968 errichtet worden. Das Denkmal befand sich vor der Friedhofsmauer, auf dem Vorplatz vor der innerhalb des Friedhofes stehenden Pfarrkirche Silbertal. Es diente dem Gedenken an die „Opfer aller Kriege“ und an die Gefallenen der Gemeinde aus dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Auf dem Denkmal waren die in den beiden Weltkriegen gefallenen Söhne der Gemeinde aufgelistet, wobei für den Zweiten Weltkrieg auch die Kriegsvermissten angegeben wurden.

Als 2007 durch Medienberichte bekannt wurde, dass sich unter den genannten Gefallenen ein Kriegsverbrecher befand, geriet das Kriegerdenkmal in die öffentliche Kritik. Der aus Silbertal stammende Gelegenheitsarbeiter Josef Vallaster hatte sich während der NS-Zeit als SS-Mitglied an den Verbrechen des Holocaust beteiligt, worüber zuerst die Vorarlberger Nachrichten im Juni 2007 berichteten. Vallaster war in der NS-Tötungsanstalt Hartheim an der Vergasung von behinderten und kranken Menschen und der Verbrennung ihrer Leichen sowie im Vernichtungslager Sobibór am Massenmord von hauptsächlich jüdischen Menschen aus ganz Europa beteiligt.

Daraufhin wurden Forderungen laut, entweder den Namen von Josef Vallaster oder das Denkmal selbst zu entfernen. Dies führte zur Gründung einer Geschichtswerkstatt, die von der Gemeinde Silbertal, dem Stand Montafon, den Vorarlberger Illwerken, dem Heimatschutzverein Montafon und dem Land Vorarlberg getragen wurde. Die Leitung übernahm der Montafoner Historiker Bruno Winkler. Zunächst war eine Ergänzung der Denkmalinschrift um die Namen der örtlichen Opfer der „Euthanasie“-Morde der sogenannten Aktion T4 im Gespräch. Bis Ende 2008 erfolgte eine Aufarbeitung der Geschichte des NS-Täters Josef Vallaster, wobei die Silbertaler Geschichtswerkstatt unter anderem von dem Historiker Wolfgang Weber vom Vorarlberger Landesarchiv fachlich begleitet wurde.

Quelle anzeigen

Dorfstraße 3
6782 Silbertal, Vorarlberg
Österreich
  • Sehenswürdigkeit
Silbertal

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