Beschreibung
Das Neue Rathaus in Dresden ist der Sitz der Dresdner Stadtverwaltung. Es liegt südöstlich des Altmarkts am Dr.-Külz-Ring.
Das am Altmarkt gelegene Altstädter Rathaus bot bereits um 1870/1875 nicht mehr genug Platz für die Stadtverwaltung, so dass der damalige Oberbürgermeister Paul Alfred Stübel bereits kurz nach seinem Amtsantritt 1880 einen Neubau ins Gespräch brachte. Allerdings dauerte es noch bis 1888, bis ein entsprechender Ratsbeschluss gefasst wurde. Erst 1901 wurde ein Architekturwettbewerb für ein neues Rathaus ausgeschrieben. Unter dem Titel Im Wettbewerbe für das neue Rathaus in Dresden preisgekrönte und angekaufte Entwürfe nebst dem amtlichen Entwurfe des städtischen Hochbauamtes / Eigentum der Stadt Dresden / Für die Gebrüder der städtischen Kollegien bestimmt produzierte die Lichtdruckanstalt von Römmler & Jonas ein zweiteiliges Mappenwerk. Der Architekt Karl Roth (1875–1932) aus Darmstadt erhielt für seinen Beitrag einen der vier Preise (ein 1. Preis wurde nicht vergeben) und auf der Grundlage seines Entwurfs entstand von 1905 bis 1910 der Rathausneubau unter der gemeinsamen Bauleitung der Architekten Karl Roth und Edmund Bräter (1855–1925), für den unter anderem das klassizistische Preußsche Haus sowie das Palais Loß von 1765 abgerissen wurde. Die Grundsteinlegung für das Neue Rathaus erfolgte am 29. September 1905, wozu auch der letzte König von Sachsen Friedrich August III. drei Hammerschläge tat. 1908 war der Rohbau mit Sandsteinfassade und den hohen Steildächern abgeschlossen, wobei es erhebliche Finanzierungsprobleme gab: So konnte z. B. der Rathausturm nur durch eine großzügige Unterstützung aus der Güntzstiftung errichtet werden. Die folgenden zwei Jahre wurde dann an der kunstvollen Innenausstattung gearbeitet, ausgemalt wurden die Festsäle von Eugen Bracht. Die feierliche Einweihung fand am 1. Oktober 1910 statt.
Bei den Bombenangriffen im Februar 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt, so dass der umfangreiche Wiederaufbau ab 1948 unter Leitung von Emil Leibold in vereinfachter Form erfolgte. Auf die Rekonstruktion der Ausmalungen der Festsäle wurde verzichtet. 1952 war der Komplex am Dr.-Külz-Ring fertig, 1962–1965 folgte der Neuaufbau des Festsaalflügels durch Herbert Terpitz, Manfred Arlt und Kollektiv (Innenraumgestaltung: Theo Wagenführ). Die Innenausstattung des neuen Plenarsaals oblag den Hellerauer Werkstätten. 2011 bis 2016 wurde dieser Flügel umfassend saniert und das Treppenhaus sowie die Goldene Pforte weitgehend im Original wiederhergestellt.
Auf dem Rathausplatz östlich vor dem Rathaus steht die 1952 von Walter Reinhold geschaffene überlebensgroße Plastik „Trümmerfrau“, die an die vielen Frauen erinnern soll, die die Berge von Ziegelschutt in der zerstörten Stadt nach 1945 abtrugen. 1967 wurde der ursprüngliche Eisenguss in Bronze nachgegossen.
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