Rathaus Döbeln
Rathaus in Döbeln
Beschreibung
Das Rathaus Döbeln ist ein Baudenkmal in der sächsischen Stadt Döbeln. Es entstand in den Jahren 1910 bis 1912 nach Plänen des Stadtbaumeisters Karl Otto Richter unter Mitwirkung des Leipziger Architekten Hugo Licht und Zuhilfenahme von Siegerentwürfen eines vorangegangenen Wettbewerbs. Das Gebäude integriert einige historische Bauteile des früheren Rathauses aus dem 16. Jahrhundert.
Bald nach der Stadtgründung Döbelns zum Ende des 10. Jahrhunderts etablierte sich eine Verwaltung, die für ihre Arbeit und Beratungen ein erstes Rathaus errichten ließ. Urkundlich belegt ist ein bestehendes Rathaus aus den Jahren 1409 und 1420. – Umwelteinflüsse und Hochwasser der Mulde führten immer wieder zu Schäden, so dass Ausbesserungen und Umbauten nicht ausblieben. Dabei setzten die Verantwortlichen aber gut erhaltene Bauteile der vorherigen Gebäude auch wieder mit ein.
Im Jahr 1730 schädigte ein großer Stadtbrand auch das Rathaus, das jedoch in kleinen Schritten wieder nutzbar gemacht wurde. Der Dachstuhl konnte gehoben, ein Dachreiter aufgesetzt und eine neue Rathausuhr installiert werden.
Mit kleinen stetigen Veränderungen bestand das Ratsgebäude bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, da kamen erste Überlegungen für einen Rathausneubau auf, wurden aber vorerst wegen unklarer Finanzierungsmöglichkeit verworfen. Doch nach und nach zogen wichtige Ämter aus dem Rathaus aus und so schrieb die Stadt im Jahr 1906 schließlich einen Architektenwettbewerb für einen Neubau aus. Bis zum Jahr 1907 waren 147 Entwürfe eingereicht worden und die Stadtväter wählten die drei besten aus, die sich das Preisgeld von 6000 Mark teilten. Diese Pläne wurden jedoch nicht direkt realisiert, sondern der Stadtbaumeister Karl Otto Richter musste sie so zusammenfassen und umarbeiten, dass möglichst viel der alten Bausubstanz wieder verwendet und der historische Standort am Obermarkt beibehalten werden konnte. Die neuen Baupläne fanden 1908 die Zustimmung der Verwaltung und das Gutachten des Baurates Licht aus Leipzig bestätigte 1909 die Ausführbarkeit des Projektes Winkelbau. Die Arbeit begann im Juli 1910 mit dem vorsichtigen Abbruch des alten Gebäudes, insbesondere mit der Bergung des Sandsteinportals. Geplant waren Baukosten von rund 615.000 Mark, die jedoch bei der Fertigstellung den Wert von fast 1,1 Millionen Mark erreicht hatten. Die festliche Einweihung erfolgte am 14. Oktober 1912 im Beisein von König Friedrich August und weiterer hoher Gäste.
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