Beschreibung
Das Rathaus im nordsächsischen Eilenburg ist ein mehrgeschossiger Renaissancebau. Es geht teilweise bis auf das Jahr 1545 zurück. In seiner heutigen Erscheinung besteht das Rathaus seit 1949, als der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg abgeschlossen war. Das Gebäude stellt die südliche Raumkante des Marktplatzes dar und ist aufgrund seiner orts- und baugeschichtlichen Bedeutung unter der Objektnummer 08973430 eingetragenes Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen.
Im Jahr 1404 wurde Eilenburg auf Geheiß des Markgrafen Wilhelm des Einäugigen aus der Vogtei der Herren zu Colditz herausgelöst und direkt unter landesherrliche Obhut gestellt. Damit einher ging das Bannmeilenrecht, nach dem das Marktrecht innerhalb des festgelegten Bezirkes allein der Stadt Eilenburg oblag. Dem zum Anlass entstand in den Jahren 1403 und 1404 ein erstes Rathaus, welches damals noch von den Bürgern als Kaufhaus bezeichnet wurde. Dabei muss es sich um ein wenig massives Holzhaus gehandelt haben, welches bereits 1413 bei einem Stadtbrand zerstört wurde. Auch die nachfolgenden Bauten waren in dieser Art gebaut und fielen verschiedenen Stadtbränden zum Opfer. 1521 erfolgte die Grundsteinlegung für einen neuen Rathausbau, der jedoch beim großen Stadtbrand 1535 ebenso vernichtet wurde.
In den Jahren 1544 und 1545 wurde ein Neubau auf den Grundmauern des alten Rathauses im Stile der Frührenaissance errichtet. Vierhundert Jahre lang prägte dieses Gebäude das Stadtbild und galt landesweit als wichtiger Vertreter der deutschen Frührenaissance. Das repräsentative Bauwerk, das aus Keller-, Erd-, Ober- und ausgebautem Dachgeschoss bestand, war mit reichgegliederten Giebeln ausgeführt, die mit Voluten und Pilastern verziert waren. Gleiches traf auf die beiden äußeren Zwerchhäuser hin zum Marktplatz zu. Ein weiteres zentral angelegtes Zwerchhaus war mit einer Uhr versehen. Darüber erhob sich als Dachreiter der Rathausturm mit einer freischwingenden Glocke, der wegen Baufälligkeit 1684 neu errichtet wurde. Der Keller zeigte, eventuell auf den Vorgängerbau zurückgehend, noch gotische Gestaltungselemente. So war der Keller im östlichen Teil als massives Tonnengewölbe ausgeführt, im westlichen Teil kamen ein Kreuzgrat- und ein Kreuzrippengewölbe zum Einsatz.
1686 eröffnete die Rats-Trinkstube als Vorläufer des Ratskellers, der 1852 vom östlichen in den westlichen Gebäudeteil umzog. Die 1839 gegründete städtische Sparkasse war ebenfalls bis 1933 im Rathaus untergebracht. Umbauten erfolgten 1896/97 sowie 1934/35, als der zuvor ebenerdige Eingang mit einer Außentreppe ins Hochparterre verlegt wurde.
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