Rathaus Paderborn

Rathaus in Paderborn

Beschreibung

Das historische Rathaus von Paderborn ist neben dem Hohen Dom eines der Wahrzeichen der Stadt Paderborn. Es wurde 1613–1620 durch Hermann Baumhauer als herausragendes Beispiel der Weserrenaissance auf Appell Fürstbischof Dietrich von Fürstenbergs in Auftrag des Stadtrates unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus von 1473 errichtet. Der Bau zeigt die Prinzipien der Renaissance in Deutschland besonders prägnant: klare Disposition der Bauteile, Betonung der Fläche, linear-scharf eingeschnittene Fenster, die als Einzelelemente wirken und nicht wie später im Barock in eine große Gesamtbewegung einbezogen werden. In der Gestaltung der Erdgeschossarkaden werden sogar die italienischen Vorbilder aus Florenz deutlich sichtbar.

Das Rathaus befindet sich am Rathausplatz im südlichen Teil der Innenstadt, mittig in der Paderborner Fußgängerzone. Der heutige Rathausplatz befand sich in Mittelalter und früher Neuzeit außerhalb der damaligen Domimmunität, genauer zwischen der westlich in die Domburg führenden Straße (heute der Schildern) und der südlichen Umgebung des Dombezirks (heute Kamp). Nach Westen geht der Rathausplatz in den etwas größeren Marienplatz über, wo dem Rathaus mit Haus Heising der andere der bekanntesten originalen Renaissancebauten der Innenstadt in direkter Sichtweite diagonal gegenübersteht. Den Bereich vor dem Rathaus ziert ein Brunnenbecken, in Paderborn traditionell Kump genannt.

Schon seit 1279 ist das Bestehen eines Rathauses in Paderborn nachgewiesen, spätestens seit dem 15. Jahrhundert auch an der heutigen Stelle. Der Vorgänger des aktuellen Rathausbaus stammt aus dem Jahr 1473. Zur Errichtung kam es, nachdem Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg den Rat der Stadt zum Neubau aufforderte; der Landesherr hatte am schlechten Zustand des alten Rathauses in seiner Hauptstadt Anstoß genommen. Der Rat der Stadt beschloss daraufhin, den Baumeister Hermann Baumhauer aus Wewelsburg zu beauftragen, welcher 1613 gemeinsam mit dem Höxteraner Ratszimmermeister Peter Richel begann, das neue Rathaus zu errichten. Dabei wurde der Vorgängerbau (insbesondere im Kellerbereich und den Außenwänden des östlichen Trakts) in den Neubau integriert, während der aus dem Jahr 1506 stammende Dachstuhl, welcher ursprünglich in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet war, in West-Ost-Stellung gedreht wurde. Weiter wurde die Breite des Gebäudes erweitert, indem das Dach mit langen Hölzern aufgeschoben wurde. Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam es zwei Mal zu Erneuerungen am Gebäude: 1725/26 mussten an den Sandsteinelemente Erneuerungen vorgenommen werden; bei diesem Umbau entstand auch der große, die ganze Breite des Gebäudes einnehmende Ratssaal und das nördliche Seitenportal. 1779 kamen neue Fensterbänke dazu.

1870–1878 kam es zur Restaurierung des wieder verfallen zu drohenden historischen Rathauses, dabei wurde der Bau verändert. Verantwortlich war der Paderborner Architekt Rudolf Volmer, nach vier Jahren übernahm (aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen Volmer und der Stadt) ein Zimmermeister namens Schafmeister. Der Großteil der Umbaumaßnahmen war zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen. Die Inschriften im Außen- und Innenbereich sind auch vor dem Hintergrund von Volmers Verärgerung über seinen Bauherrn zu betrachten.

Quelle anzeigen

Rathausplatz 5
33098 Paderborn
  • Sehenswürdigkeit
Paderborn

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