Rathaus (Rapperswil)
Rathaus in Rapperswil SG
Beschreibung
Das Rathaus der bis 31. Dezember 2006 eigenständigen Stadt Rapperswil steht im Herzen der Altstadt von Rapperswil, einem Ortsteil der Schweizer Gemeinde Rapperswil-Jona im Kanton St. Gallen.
In Rapperswil ist seit 1341 ein Ratsgericht aus den 12 Mitgliedern des „Kleinen Rats“ und des Schultheissen belegt. Der „Grosse Rat“ bestand seit 1481 aus 24 vom Kleinen Rat gewählten Mitgliedern. Seit dem Gerichtsprivileg vom 18. Mai 1442 übten der Kleine und Grosse Rat unter Vorsitz des Schultheissen die Blutgerichtsbarkeit aus. Bereits seit 1415 ist die Schirmvogtei über das Kloster Wurmsbach belegt. Ein „Geheimer Rat“ bestimmte in Kriegszeiten sämtliche Belange der Stadt. Bekannte Ratsgeschlechter sind unter anderem die Landenberger, als Schultheissen und Räte bis ins Jahr 1530. Zu den weiteren prominenten Namen zählen unter anderen die Familien Russinger (Herren von Russikon), Göldlin und Breny.
Das Rathaus am Hauptplatz wurde erstmals im Jahr 1419 als „rat- oder richthus“ erwähnt, der grosse Ratssaal ist seit dem Jahr 1433 urkundlich belegt. Der Bau soll auf einen Wachturm der ältesten Stadtbefestigung zurückgehen, vermutlich auf die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Gebäude in seiner heutigen Form wurde um 1470 erbaut und 1614/15 der Anbau in Form eines Turms ergänzt. Umbauten erfolgten 1866 und 1895. 1902 erfolgte die Aufstockung um ein Geschoss, das mit figürlichen und heraldischen Motiven unter dem Walmdach geschmückt ist. Neuerliche Umbauten führten 1946/47 und 1998/99 zum heutigen, eher schlichten Erscheinungsbild, indem die aufwändigen Dekorationen der Untergeschosse weitgehend entfernt wurden. Erhalten haben sich die südseitige Sonnenuhr und das Stadtwappen an der Ostseite. Zum Gebäude gehören die Rathauswirtschaft, der Ratssaal, das „Richterstübli“ und Teile des Stadtarchivs.
Das spätgotische Portal zum Ratssaal mit reichprofilierten, doppelseitigen Kielbogen wurde aus einem einzigen Eichenstamm angefertigt. Ein gusseiserner Renaissanceofen (Jahreszahl 1572) ist repräsentativstes Ausstattungsstück. Sehenswert sind die Täfer im Saal (1471), der Gold- und Silberschatz aus dem 16. und 17. Jahrhundert (Exponate im Stadtmuseum), der runde Ratstisch von Conrad Lütprand (1618), die Gemälde der Rapperswiler Künstler Felix Maria Diogg und Johann Michael Hunger sowie die wertvollen Bestände an Glasmalerei.
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