Rathaus Saarlouis
Rathaus in Saarlouis
Beschreibung
Das Rathaus Saarlouis ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Saarlouiser Innenstadt. Es ist Sitz der Verwaltung der saarländischen Kreisstadt.
Das erste Saarlouiser Rathaus befand sich am Großen Markt (heute Grundstück Großer Markt 2, Buchhandlung Bock & Seip). Es war ein zweigeschossiger, siebenachsiger Sandsteinbau vom Ende des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1879 wurde das Rathaus unter der Leitung von Kreisbaumeister Carl Friedrich Müller um ein Stockwerk erhöht und mit einem schiefergedeckten, abgewalmten Satteldach versehen, auf dem sich ein oktogonaler Dachreiter mit Turmuhr und preußischem Adler an der Spitze erhob. Den Zugang zu dem Kommunalgebäude bildete ein rundbogiges, mit Schmuckvasen besetztes Pilaster-Portal. Das Mosaik mit dem Saarlouiser Stadtwappen, das man in der Mittelachse des Gebäudes zwischen dem ersten und zweiten Geschoss angebracht hatte, hängt heute über dem Seiteneingang des Nachkriegsrathauses in der Adlerstraße. Das Innere des alten Rathauses verfügte über eine wertvolle barocke Innenausstattung mit Stuckdecken, Holzvertäfelung, Kaminen, Türen sowie Gobelins aus der Manufacture Royale d’Aubusson, ein Geschenk Ludwigs XIV. an den Siège Présidial (Obergericht). Die barocke Festungsstadt Saarlouis wurde im Kriegswinter 1944/1945 des Zweiten Weltkrieges besonders durch Artilleriebeschuss der US-Army stark beschädigt. Die Ruine des Barockrathauses wurde abgebrochen und durch den Bau eines Geschäftshauses ersetzt (heute Buchhandlung Bock & Seip), dessen ursprünglich dunkelblaue Vorhangfassade im Jahr 2015 vollständig verändert wurde. Der Neubau greift die Kubatur des Vorgängerbaues auf.
Schon kurz nach dem Ende des Krieges entwickelte Klaus Hoffmann ein Wiederaufbaukonzept für die Stadt. Dabei sollten die ehemaligen Strukturen der Festung erkennbar bleiben und der Große und der Kleine Markt Zentrum der Stadt bleiben. An der Nordwestseite des Großen Marktes entstand in den Jahren 1951 bis 1954 ein neues Rathaus nach Plänen des Saarlouiser Oberbaurates Peter Focht. Dabei wurde das im Krieg ausgebrannte Barockhaus Pavillonstraße 17 in den Neubau miteinbezogen. Der zweigeschossige Bau mit Ecklisenen und Mansardendach war im Jahr 1688 errichtet worden. Das historische, pilastergerahmte Portal mit ovalem Oberlicht und Segmentbogenverdachung, in der das Notarswappen des Collin de Parure mit bourbonischen Lilien angebracht ist, bildet heute einen Nebeneingang des modernen Rathauses. Das Barockgebäude Pavillonstraße 17 wurde beim Wiederaufbau um ein Geschoss erhöht. Portal und Innentreppe blieben erhalten.
Das Gebäude mit vier Geschossen und Mezzanin wurde als zweiflügeliger Bau mit hohem Turm als Abschluss an einer Seite errichtet. Der schlichte neoklassizistische Betonskelettbau wurde mit Sandsteinplatten verkleidet. Das Erdgeschoss wurde weit zurückgesetzt und der vorkragende Baukörper der Obergeschosse von schmalen Rundsäulen gestützt. So entstand eine umlaufende Kolonnade. Über dem obersten Geschoss liegt ein Mezzanin mit bandartiger Fensterfront aus vielen kleinen quadratischen Fenstern. Über dem Eingangsbereich liegt ein rechteckiger Erker, der die Gestaltung der Fassade übernimmt. Stadtbildprägendes Element ist ein mächtiger, vorspringender Uhrenturm mit flachem Pyramidendach, dessen Fassaden sich in den beiden den Kernbau überragenden obersten Geschossen in ein Betonskelett auflösen. Dort befindet sich auch ein Glockenspiel.
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