Rathaus Schwäbisch Hall
Rathaus in Schwäbisch Hall
Beschreibung
Das Rathaus in Schwäbisch Hall ist ein barockes Bauwerk aus dem Jahr 1735. Es entstand nach dem Stadtbrand von 1728 an der früheren Stelle der Kirche St. Jakob. Das Rathaus brannte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bis auf die Grundmauern nieder, wurde jedoch anschließend weitgehend originalgetreu rekonstruiert.
Das älteste Rathaus stand laut dem Chronisten Widman an der Stelle des ehemaligen Kornhauses, das sich unten am Grasmarkt befand. Im 16. Jahrhundert ist ein Altes Rathaus am Hafenmarkt sowie ein Neues Rathaus am Judenmarkt (aus dem Jahr 1494). Das am Judenmarkt befindliche Neue Rathaus des 16. Jahrhunderts enthielt unten das Katzhaus, 1494 wurde im Steinhaus am Judenmarkt auch eine Münzwerkstatt eingerichtet. Daneben befand sich der Kanzleibau, an dessen Stelle heute das Chursche Haus befindet. Den Bedarf nach einem neuen Rathaus in Hall weckte der Stadtbrand vom 31. August 1728, dem die alten Gebäude zum Opfer fiel.
Die ersten Wiederaufbauplanungen erstellte im September 1728 Johann Philipp Meyer (1679–1735), der den Platz der Ruine von St. Jakob als Bauplatz für ein neues Rathaus vorschlug, wodurch der Kirchplatz künftig als Marktplatz genutzt werden konnte. Für den Wiederaufbau der Stadt ersuchte man dann bei Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg um den württembergischen Baumeister Johann Ulrich Heim (1668–1737), der einen Bebauungsplan erstellte, der bis auf die vorgenannte Verlegung des Rathauses sowie des Heilig-Geist-Spitals und des Kornhauses im Wesentlichen den alten Quartieren folgte, so dass sich trotz der nahezu vollständigen Neubebauung der westlichen Stadtmitte die mittelalterlichen Gassenverhältnisse erhalten haben.
Das Rathaus sollte ursprünglich nach Plänen von Meyer neu gebaut werden, doch geriet dieser in den Verdacht, bei der Absteckung der neuen Grundstücke parteiisch gehandelt zu haben, so dass für die weiteren Planungen wieder Heim zum Zuge kam. Für die Verwaltung wurde nach seinen Plänen zunächst das Gebäude Am Markt 7, die spätere Bürgertrinkstube, errichtet. Diese konnte 1732 bezogen werden und diente als provisorisches Rathaus, während über den eigentlichen Rathausbau im Rat noch Uneinigkeit herrschte. Nach Vorlage verschiedener Entwürfe kam für den eigentlichen Rathausbau auch ein Entwurf von Heim zum Zug. Ausgeführt wurde das Rathaus von seinem Neffen, dem Baumeister Eberhard Friedrich Heim (1703–1739), und dessen Steinhauer und Maurermeister Johann Georg Arnold. Der Grundstein für den Bau wurde am 31. August 1731 gelegt, im November 1733 war der Bau bis zum Dach fertiggestellt; die feierliche Einweihung erfolgte am 18. Juni 1735.
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