Rathaus Segnitz
Rathaus in Marktbreit
Beschreibung
Das Rathaus (Adresse Hans-Kesenbrodstraße 15, früher Hausnummer 74) der unterfränkischen Gemeinde Segnitz ist repräsentativer Verwaltungssitz und Wahrzeichen. Es liegt an der Hans-Kesenbrod-Straße, Ecke Rathausstraße und wurde vom Baumeister Hans Keesebrod errichtet.
Die Geschichte des Rathauses ist eng mit der der Gemeinde verbunden. Segnitz lag an einer der Geleitstraßen des Fürstbistums Würzburg und stieg im Mittelalter über den Handel am Main weiter auf. Die selbstbewussten Einwohner hatten ein Dorfgericht etabliert, das über einfache Vergehen ohne Einbeziehung der Dorfherrschaft verhandeln durfte. Dieses Gericht tagte im Dorfkern am Platz „under den linden“. Im Jahr 1500 entstand an derselben Stelle ein „Rathäusle“ als Vorgängerbau. Der Abt Georg Truchseß von Wetzhausen von Kloster Auhausen, der einer der Dorfherren war, stiftete „gegen dem Lindenbaum“ ein Rathaus.
Das Haus bestand allerdings nicht lange und am Ende des 16. Jahrhunderts initiierte man einen Neubau an gleicher Stelle. Als Baumeister konnten die Segnitzer den im Ort lebenden Hans Keesebrod verpflichten, eine Inschrift im Rathaus ergänzt außerdem die Mitwirkung des Zimmermanns Lorenz Ebel. Das Rathaus entstand zwischen 1587 und 1588. Neben den Ratssitzungen fanden im Rathaus die Gerichtstage statt. Daneben waren im Erdgeschoss mehrere Warenstände aufgebaut. Die Gemeindewaage stand ebenfalls hier.
Im Laufe der Frühen Neuzeit brachte man im Rathaus außerdem das sogenannte „Narrenhäusle“ unter, in dem Schandstrafen vollstreckt wurden. Unterhalb des Baus findet sich noch heute der Gotteshaus- oder Gottskeller, in dem die Weinernte der örtlichen Martinskirche aufbewahrt wurde. Wahrscheinlich bestand der Keller bereits unter dem Vorgängerbau und geht auf die Trennung der Pfarrei Segnitz von Frickenhausen im Jahr 1448 zurück.
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