Rennsteigbahn
Museumsbahn in Schleusingen
Beschreibung
Die Bahnstrecke Plaue–Themar ist eine Nebenbahn in Thüringen. Sie zweigt in Plaue von der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen ab und führt über den Kamm des Thüringer Waldes über Ilmenau und Schleusingen nach Themar, wo sie in die Bahnstrecke Eisenach–Lichtenfels einmündet. Der Abschnitt Stützerbach–Schleusingerneundorf war als erste preußische Eisenbahn mit einer Zahnstange System Abt ausgerüstet, um die enorme Neigung sicher befahren zu können.
Der Abschnitt von Plaue bis zum Bahnhof Rennsteig wird heute im Reiseverkehr von der Süd-Thüringen-Bahn bedient, und zwar von Plaue bis Ilmenau täglich im Stundentakt (wochentags mit einigen zusätzlichen Expresszügen), ab Ilmenau bis Rennsteig nur am Samstagen, Sonn- und Feiertagen im Zweistundentakt. Außerdem verkehren gelegentlich Museumszüge. Auf dem Südteil gibt es bisweilen Güterverkehr.
Die heutige Nebenstrecke zweigt am Bahnhof Plaue von der Bahnstrecke Erfurt–Schweinfurt ab. Auf dem 10 km langen Abschnitt bis Geraberg müssen 200 Höhenmeter überwunden werden. Die Streckenführung wurde hier nicht im günstiger gelegenen Reichenbachtal gewählt, sondern am Hang entlang im Tal der Zahmen Gera. Die Gründe sind historischer Natur (siehe Abschnitt Geschichte). Hier befinden sich zahlreiche Felsdurchbrüche, da das Gelände sehr unwegsam ist. Die Strecke steigt am Westhang des Tales steil an und erreicht in Angelroda eine Höhe von ca. 30 m über dem Tal. In diesem Ort wird das Tal von einem Viadukt überspannt, auf das ein 20 m tiefer Durchbruch folgt. Hier wechselt die Strecke vom Geratal zum Reichenbachtal. Weiter führt sie durch relativ flaches Terrain am Ort Martinroda vorbei, welcher auch einen Haltepunkt besitzt, der jedoch ca. 2 km vom Ort entfernt liegt. Der nächste Ort an der Strecke ist Geraberg. Der Streckenverlauf wechselt erneut vom Reichenbachtal zum Geratal. Die Strecke führt oberhalb des Ortes um den Berg Mönchsheide zum Bahnhof Elgersburg. Im Dorf befindet sich ein ca. 12 m tiefer Durchbruch, durch den die Strecke ein weiteres Mal vom Geratal zum Reichenbachtal wechselt. Hier führt sie relativ eben am Waldrand in südöstlicher Richtung nach Ilmenau-Roda. Dort ist bei 515 Höhenmetern der Scheitelpunkt des Streckenabschnitts erreicht. Danach führt sie in weitem Bogen, vorbei am Haltepunkt Ilmenau Pörlitzer Höhe (1995 neu eingerichtet) durch die Stadt Ilmenau hinunter ins Ilmtal, wo sich der Ilmenauer Bahnhof auf 477 Höhenmetern befindet.
Als die Arnstädter mit der Bahnstrecke Neudietendorf–Arnstadt ihre Bahn erhielten, wurde auch in Ilmenau der Ruf nach der Eisenbahn immer lauter. Die Bestrebungen scheiterten vorerst an der politischen Zersplitterung Thüringens. Auf der angedachten Trasse zwischen Arnstadt und Ilmenau mussten die Herrscher von vier Thüringer Kleinstaaten um Zustimmung gebeten werden. Diese hatten wenig Interesse der Wirtschaft in ihren Hauptstädten entlang der Querbahn Leipzig–Weimar–Erfurt–Gotha–Eisenach Konkurrenz zu machen. Auf der anderen Seite standen die Verkehrsplaner, die bereits weitere Pläne schmiedeten, wie eine Verbindung Ilmenau–Suhl, die zur Strecke Berlin–Stuttgart gehört hätte und eine Verbindung Ilmenau–Saalfeld. Insbesondere Preußen drängte auf eine leistungsfähige Anbindung Suhls (Suhl und Erfurt gehörten zu Preußen) an das nördliche Thüringer Vorland und einem leistungsfähigen Zugang zur in Suhl befindlichen Waffenindustrie. Ein von den Projektanten bereits in der frühen Planungsphase vorgesehener späterer Weiterbau der Strecke über Stützerbach nach Suhl kam nicht zur Ausführung, da keine Einigung zwischen den von der Trasse berührten Thüringer Kleinstaaten zustande kam und die Baukosten zu hoch ausfielen. Bei dieser Variante wäre unter dem Kamm des Thüringer Waldes ein etwa 2000 m langer Tunnel im Bereich der Schmücke/Großer Finsterberg zu bauen gewesen.
Weitere Museumsbahnen in der Umgebung sind:
- Rodachtalbahn in Kronach (51,3 km entfernt)
- Mainschleifenbahn in Prosselsheim (86,8 km entfernt)
- Schluff in Steinheuterode (111,8 km entfernt)
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