Rotes Haus Monschau

Museum in Monschau

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Beschreibung

Das Rote Haus in Monschau, Nordrhein-Westfalen, ist ein ehemaliger Stammsitz der Unternehmerfamilie Scheibler und heute als Museum zugänglich, das insbesondere die bürgerliche Wohnkultur an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert präsentiert. Das große Patrizierhaus wurde vermutlich zwischen 1752 und 1768 vom Tuchfabrikanten Johann Heinrich Scheibler erbaut. Auf Grund seiner Fassadenfarbe wird es Rotes Haus genannt.

Das Rote Haus war sowohl Wohn- als auch zentrales Geschäftshaus der Tuchverleger-Dynastie Scheibler. Es ersetzte früher bereits auf dem Grundstück bestehende Fabrikationsgebäude. Das Gebäude besteht aus zwei Hälften: Das Wohnhaus (links) trägt den Namen „Zum goldenen Helm“, die rechte Hälfte („Zum Pelikan“) wurde als Kontorhaus und Produktionsstätte genutzt. Über den Eingangstüren sind entsprechend ein Helm und ein Pelikan dargestellt. Der mächtige Bau mit drei Hauptgeschossen, zwei Giebelgeschossen und dem als Speicher genutzten Dachgeschoss steht an der Mündung des Laufenbachs in die Rur. Im Vergleich zu den umstehenden, deutlich niedrigeren Fachwerkhäusern wirkte das Rote Haus zur Erbauungszeit ungewöhnlich mächtig und monumental. Es wird als eine Art „frühes Hochhaus“ bezeichnet.

Es handelt sich um einen Fachwerkbau mit vorgeblendetem Ziegelgeschoss. Diese Fassade aus Ziegelstein war in dem von Fachwerkbauten geprägten Monschau höchst ungewöhnlich, aber wohlbedacht: „Die größere Präzision des Ziegelmauerwerks musste bei einem Bauwerk den Vorzug finden, das seinen baukünstlerischen Stil in der Klarheit und Feinheit der Flächengliederung entfaltete.“ Der Sockel, die Fenster- und Türgewände und die Ecklisenen sind regionstypisch in Aachener Blaustein gehalten. In den Dachgeschossen bestehen die Fenstergewände aus Holz, wurden aber im Blaustein-Ton gestrichen. Mit einer Rocaille verzierte Schlusssteine bekrönen die Tür- und Fenstergewände. Elegante Treppengeländer und die mit Schnitzwerk verzierten Türen verweisen bereits auf die aufwendig gestalteten Innenräume.

Die Architektur, die Baumaterialien und die Proportionen geben dem Gebäude „einen sehr ausgewogenen und vornehmen Charakter.“ Der Architekt oder Baumeister ist nicht überliefert. Das Rote Haus stellt architekturgeschichtlich betrachtet eine Synthese aus Stadtpalais, bürgerlicher Wohnarchitektur und Fabrikationsgebäude dar. Beim Roten Haus fehlt trotz des repräsentativen Anspruchs überreiches Dekor. Gerade dessen Fehlen und die sachliche Klarheit des Gebäudes wertet der Kunsthistoriker Paul Schoenen als Ausdruck einer selbstbewusst-bürgerlichen Architektur. Er entdeckt gewisse Anlehnungen zu Bürgerhäusern aus dem Bergischen Land, aus dem der Bauherr stammte, aber auch mit den Monschauer Bürgerhäusern. Letztlich fehlen aber klare Vorbilder.

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Weitere Museen in Monschau und Umgebung sind:

Laufenstraße 8, 10
52156 Monschau
  • Kunst & Museen
Monschau

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