Rüdiger-Brunnen
Brunnen in Kaufbeuren
Beschreibung
Der Rüdiger-Brunnen war zwischen 1931 und 1945 ein Wahrzeichen der Stadt Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße) und wurde 1970 unter Verwendung der originalen Rüdiger-Skulptur und der originalen Reliefs im Kaufbeurer Stadtteil Neugablonz rekonstruiert. Skulptur und Reliefs wurden 1904 von dem aus Böhmen stammenden Berliner Bildhauer Franz Metzner geschaffen.
In dem Brunnenbecken steht ein Sockel aus Granit, der mit sechs Relieftafeln ummantelt ist, auf denen männliche Torsi abgebildet sind. Auf dem Sockel steht eine überlebensgroße Bronzestatue des Rüdiger von Bechelaren, einer Figur aus der Nibelungensage. Rüdiger ist ins Gebet vertieft dargestellt, das Schwert auf seinen Armen ruhend, im Moment der Entscheidung, ob er den Hunnen oder den Burgunden die Treue halten soll.
Im Jahr 1904 erhielt der Bildhauer Franz Metzner von der Stadt Wien den Auftrag, einen Nibelungen-Brunnen zu schaffen, der seinen Platz an der Wiener Ringstraße vor der Votivkirche erhalten sollte. Als sich das Vorhaben noch in der Vorbereitungsphase zerschlug, erwarb die Gesellschaft zur Förderung deutscher Kunst und Wissenschaft in Prag die einzige bereits fertiggestellte Teilfigur des Brunnens, den Rüdiger.
1924 (fünf Jahre nach Metzners Tod) kaufte die Stadt Jablonec die Rüdiger-Skulptur für 50.000 Tschechoslowakische Kronen. Vorläufig fand die Statue einen Standort am Tuchplatz gegenüber der Annakirche. Ende der 1920er-Jahre fand der Rüdiger bei der Bauplanung für die gerade entstehende Herz-Jesu-Kirche Berücksichtigung: Auf der Bastei vor der Kirche wurde ein neuer Aufstellort gefunden. Die Stadtverwaltung ließ zur Ergänzung die Reliefplatten nach Metzners ursprünglichen Entwürfen anfertigen. Der Brunnen mit Skulptur und Reliefs wurde 1931 eingeweiht, insgesamt wurden dafür 700.000 Kronen aufgewendet.
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