Senckenberg Museum für Naturkunde

Museum in Görlitz

Beschreibung

Das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz (bis 31. Dezember 2008: Staatliches Museum für Naturkunde) ist ein naturkundliches Museum mit den Schwerpunkten Zoologie, Botanik und Geologie. Die Hauptforschungsrichtung liegt auf dem Gebiet der Bodenbiologie. In den Jahren 2006 bis 2017 lag die Zahl der Besucher zwischen 25.000 und 34.000, im Jahr der 3. Sächsischen Landesausstellung 2011 waren es sogar 47.000 Besucher.

Im Jahre 1811 wurde auf Initiative des Tuchkaufmanns Johann Gottlieb Kretzschmar und des Aktuars Giese die Ornithologische Gesellschaft zu Görlitz gegründet. Aus ihr ging 1823 die Naturforschende Gesellschaft zu Görlitz hervor; sie wurde 1990 als Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz wiedergegründet. In den Jahren 1858 bis 1860 errichtete die Görlitzer Gesellschaft durch Initiative des Arztes und Apothekers W. J. Kleefeld und des Ökonomiekommissionsrats Georg von Möllendorff ihr eigenes Museum am zentral gelegenen Marienplatz auf dem ehemaligen Stadtgrabengelände. Es wurde am 26. Oktober 1860 durch Möllendorff feierlich eröffnet. Nach einem Umbau des Museumsgebäudes konnte 1902 der Präsident Walther Freise die Sammlungen wiedereröffnen. Im Jahr 2008 wurde das Museum in die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz aufgenommen. Seit dem 1. Januar 2009 gehört es gemeinsam mit dem Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main und den Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden zum Verbund der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Ein Neubau mit 8.000 Quadratmetern Nutzfläche ist in Bau und soll 2025 fertiggestellt werden.

Reinhard Peck wurde 1885 zum ersten Museumsdirektor der Naturforschenden Gesellschaft ernannt. Nach ihm wurde der Botaniker Hugo von Rabenau Museumsdirektor. 1921 übernahm nach Freises Tod der Biologielehrer Oskar Herr aus Geldknappheit nebenamtlich die Museumsdirektion. Von 1959 bis 1995 leitete Wolfram Dunger das Görlitzer Naturkundemuseum. 1995 übergab er die Museumsleitung an Willi Xylander, dem Anfang 2023 Karsten Wesche nachfolgte.

Im Jahr 1819 bildeten die ersten Präparate von 181 einheimischen Land- und Wasservögeln, 50 exotischen Vögeln sowie eine Nester- und Eiersammlung das „Kabinet“ der Ornithologischen Gesellschaft. 1827 wurde die Sammlung um 150 nordamerikanische Vogelarten (von G.S. Oppelt, Fairfield, Kanada) erweitert. 1837 wurde die Münzsammlung gestohlen sowie im selben Jahr die Mineralienschränke aufgebrochen. Für die Sammlungsunterbringung wurden 1846 im ersten Stock der Petersstraße 3 für 50 Thaler jährlich drei geräumige Zimmer angemietet. Im selben Jahr konnten Besucher an zwei Vormittagen der Woche die Sammlungen bestaunen. Zum Schutz der Sammlungen vor Unbefugten wurde 1850 ein Vorlegeschloss an der „Kabineths-Thüre“ angebracht. Die Naturforschende Gesellschaft erhielt 1858 von Johann Christian Breutel aus Herrnhut (ein bedeutender Kryptogamen-Spezialist) eine Sammlung von afrikanischen Pflanzen. Im folgenden Jahr kaufte man für 200 Taler die Sammlung des Entomologen und Botanikers August Kelch aus Ratibor. 1860 wurde der Apotheker Reinhard Peck als Kustos (1885 erster Museumsdirektor) verpflichtet. Unter seiner Amtszeit erlebten die Sammlungen einen bedeutenden Aufschwung. Der Ornithologe und Präsident der Gesellschaft Julius von Zittwitz setzte sich für die Erweiterung der Sammlungen ein und präparierte selbst 1500 Vögel für die Gesellschaft. Der Museumsdirektor Hugo von Rabenau erwarb das zentralasiatische Herbar von Sintenis und die umfangreiche Schwarzsche Käfersammlung. 1914 erhielt das Museum als Geschenk des Gesellschaftsmitgliedes Hans Schäfer einen Gorilla aus Kamerun, der zu dieser Zeit in Europa eine Seltenheit war. Im selben Jahr wurde der Gesellschaft auch die Eiersammlung (mit 1400 Eiern von 363 mitteleuropäischen Vogelarten) von Bruno Hecker geschenkt. Die Vogelsammlung von Robert von Loebenstein, eine der bedeutendsten privaten Vogelsammlungen in der Oberlausitz, wurde 1930 ebenso der Gesellschaft geschenkt. Sie fand jedoch keinen Platz mehr in den Räumlichkeiten des Museums und kam daher im ehemaligen Vogtshof (an der Peterskirche) unter.

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Weitere Museen in Görlitz und Umgebung sind:

Demianiplatz 10
02826 Görlitz
  • Kunst & Museen
Görlitz

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