Spannagelhöhle
Höhle in Tux
Beschreibung
Die Spannagelhöhle ist eine Schauhöhle bei Hintertux, in den Zillertaler Alpen im österreichischen Land Tirol. Zurzeit sind etwa 13,5 Kilometer Länge der Höhle erforscht, im Rahmen von Führungen sind 500 Meter für Besucher zugänglich. Ihr Zugang liegt unter dem auf 2531 Metern Höhe gelegenen Spannagelhaus, einem Bergrestaurant im Sommerskigebiet Hintertuxer Gletscher. Benannt ist sie nach Dr. Rudolf Spannagel, von 1902 bis 1904 Präsident des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK).
Die Zillertaler Alpen bestehen zum überwiegenden Teil aus Plutoniten und Metamorphiten, die keine Höhlenbildung ermöglichen. Verkarstungsfähige Gesteine wie etwa Kalkstein, Dolomit, Gips und andere Karbonate besitzen im Allgemeinen nur geringe Mächtigkeiten. Die Spannagelhöhle entstand im jurassischen Hochstegenkalkmarmor, ein Marmor mit über 90 % Gesamtkarbonatgehalt, der die Schieferhülle des Westlichen Tauernfensters durchzieht. Die durch geologische Korrosion (bzw. Mischungskorrosion) erfolgte Bildung dieser ausgedehnten Höhle wird durch die Tektonik des Gebietes erklärt.
Insgesamt ist die Höhle durch eine kräftige Wetterführung und intensive Durchfeuchtung (bis hin zu Wasserfällen) gekennzeichnet. Die verschiedenen Mündungslöcher bilden zum Teil nur durch Tauchen befahrbare Siphons. In den tagfernen Höhlengängen gibt es die seltenen Excentriques. Das Spannagel-Höhlensystem reicht vom Gletscher Gefrorne-Wand-Kees bis zur Lärmstange, 2686 m, und (Stand 1977, E. Jacoby) und ist mit über 13,5 Kilometern (bisher vermessener) Gesamtganglänge die höchstgelegene Riesenhöhle Europas. Bei Führungen wird der Höhleninhalt (farbiger Marmor, verschiedene Sinterbildungen, Tropfsteine, Kristalle, Bändermarmore und Erosionskolke) erklärt. Weiters wird auf das Alter, die Entstehung, Höhlenflora, Höhlenfauna, Höhlenklima und auf die besonders für Lungenkranke heilsame Höhlenluft mit ihrer Zusammensetzung hingewiesen. Fledermäuse scheinen nur in der Nähe der Mündungslöcher auf – dennoch verirren sich manche bis in den Eingangsbereich. Im östlichen Abschnitt dieses Ganges wurde ein Höhlenmuseum eingerichtet, wo einige Fundstücke aus dem Bergesinneren ausgestellt sind.
1919 entdeckte Alois Hotter, der damalige Hüttenwirt des Spannagelhauses, den Höhleneingang. Er bezeichnete die Höhle als „Grausliches Loch“ und benützte sie in der Folge, wie auch mehrere Pächter nach ihm, als Abfallgrube.
Weitere Höhlen in der Nähe sind:
- Hundalm-Eishöhle in Thiersee (58,2 km entfernt)
- Angerlloch in Wallgau (60,7 km entfernt)
- Wendelsteinhöhle in Brannenburg (73,9 km entfernt)
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Gaststätten in der Nähe von Spannagelhöhle
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