Spitzbubenhöhle

Höhle in Gerstetten

Beschreibung

Die Spitzbubenhöhle ist eine 30 Meter lange Horizontalhöhle in einem Trockental bei Eselsburg im baden-württembergischen Landkreis Heidenheim. Ausgrabungen Anfang der 1970er Jahre haben gezeigt, dass die Höhle bereits am Ende der letzten Kaltzeit wiederholt von kleineren Menschengruppen begangen wurde. Die erste schriftliche Erwähnung der Höhle ist in der Oberamtsbeschreibung des Oberamtes Heidenheim von 1844 belegt.

Die Spitzbubenhöhle liegt in einem Weißjura-Felsstotzen am östlichen Hang eines schmalen, kurzen Trockentals, das wenige hundert Meter südwestlich der Ortschaft Eselsburg in das Brenztal mündet. Die Höhleneingänge liegen etwa 6 Meter über der Talsohle auf 505 m ü. NHN, rund 30 Meter über dem Brenztalniveau.

Dem nördlichen Höhleneingang schließt sich mit ungefähr östlicher Ausrichtung ein leicht ansteigender, schmaler Gang an, der sich zunehmend verengt und nach etwa 10 Metern durch Sediment verschlossen ist. Neben einem 8 Meter breiten Abri – bei dem es sich vermutlich um die Reste einer Kluftfugenhöhle handelt – befindet sich der Eingang zu einem kleinen, nach Süden ausgerichteten Höhlenraum, der im hinteren Teil über einen weiteren Zugang verfügt. Die beiden Höhlengänge sind tiefer im Fels miteinander verbunden, die Spitzbubenhöhle hat dadurch einen annähernd Y-förmigen Grundriss.

Erste Ausgrabungen an der Spitzbubenhöhle führte Prof. Eugen Gaus Anfang des 20. Jahrhunderts durch. Gaus war Gründer des heutigen Museums Schloss Hellenstein, das er zum Teil mit selbst ergrabenen Exponaten ausstattete. Er legte im Bereich des Abris, vor dem Südeingang und im Hang vor der Höhle Schnitte an. Zahlreiche Raubgrabungen folgten, bis dem Staatlichen Amt für Denkmalpflege in Stuttgart mehrere Lesefunde aus der Spitzbubenhöhle übergeben wurden. Daraufhin wurde das Institut für Urgeschichte in Tübingen mit einer Sondage beauftragt, die unter der Leitung von Hansjürgen Müller-Beck im April 1970 durchgeführt wurde. In zwei Grabungskampagnen im August 1970 und Juli 1971 wurden Abri und Südteil der Spitzbubenhöhle unter Joachim Hahn ausgegraben.

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K 3019
89547 Gerstetten
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Gerstetten

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