Staatstheater Nürnberg

Opernhaus in Nürnberg

Beschreibung

Das Staatstheater Nürnberg ist eines der großen Mehrspartentheater in Deutschland. Als vierte Staatsbühne im Freistaat Bayern ging es am 1. Januar 2005 aus den ehemaligen Städtischen Bühnen Nürnberg hervor. Unter der Leitung von Staatsintendant Jens-Daniel Herzog ermöglichen derzeit 550 Festangestellte in den Sparten Oper, Schauspiel, Ballett und Konzert pro Saison mehr als 650 Vorstellungen für über 270.000 Besucher. Prägnantestes Gebäude ist das in der Stadtsilhouette weithin erkennbare Nürnberger Opernhaus, ein Wahrzeichen der Stadt. Weitere Spielstätten sind das Schauspielhaus Nürnberg mit den Kammerspielen und der „3. Etage“ (ehemals „BlueBox“) sowie die Meistersingerhalle. Dort finden Konzertreihen der Staatsphilharmonie Nürnberg statt, des Orchesters des Staatstheaters unter der Leitung von Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz.

Die Nürnberger Operngeschichte lässt sich – mit all ihren Vorläufern – bis ins Mittelalter verfolgen. Die Kaiserburg war ein Zentrum für Minne- und Trouvaille-Gesang, in St. Sebald befand sich Mitte des 15. Jahrhunderts ein Schülerkreis des blinden Organisten Conrad Paumann, die erste institutionelle Musikausbildungsstätte Nürnbergs. Geistliche Mysterienspiele fanden vor allem zur Passions- und Osterzeit in der Sebalduskirche und den Klöstern St. Egidien, St. Katharina und St. Klara statt. Bedeutende kirchenmusikalische Zentren befanden sich in St. Lorenz, der Frauenkirche und der Heilig-Geist-Schule. Dort wurde auch die Pflege der Moresken, pantomimischer Charaktertänze und als Urahnen der Oper betrieben. Zum Ende des 15. Jahrhunderts lösten die Fastnachtsspiele diese Frühformen der Oper ab. Sie wurden später vor allem durch Hans Sachs überaus beliebt. Singschulen mit Darbietungen in Wirtshäusern, Höfen, aber auch in der Spitalkirche von St. Martha, dem Übungsort der Meistersänger, waren eine zentrale Bewegung. Nürnberg entwickelte sich zu einem Zentrum der Minnesänger und Dichter: Walther von Stolzing war oft zu Gast auf der Kaiserburg, Tannhäuser und der Parzival-Dichter Wolfram von Eschenbach wurden in der Region geboren, ein Gastspiel von Oswald von Wolkenstein ist für das Jahr 1431 nachweisbar. Ein bedeutendes Werk in der Operngeschichte Nürnbergs ist Seelewig, komponiert vom Nürnberger Organisten Sigmund Theophil Staden. Dieses Stück ist die erste erhaltene deutsche Oper. Den Text schrieb Georg Philipp Harsdörffer, ein Mitbegründer der Literaten-Vereinigung Pegnesischer Blumenorden.

Am 16. Juni 1628 öffnete das Fecht- bzw. Tagkomödienhaus mit über 3000 Plätzen in drei Geschossen auf der Pegnitz-Insel Schütt seine Tore. Dort kamen die ersten musikalischen Dramen zur Aufführung. Zudem war es das erste kommunale Theater in Deutschland. Die Konzeption war multifunktionell. Neben belustigenden Schaukämpfen, Artistikauftritten und blutdürstigen Tierhetzjagden oblag jedoch die Hauptnutzung dem Theaterbetrieb. Ein Nachteil dieser Spielstätte war, dass sie auf Grund fehlender Technik lediglich im Sommer und tagsüber genutzt werden konnte. 1766 fanden dort die letzten Aufführungen statt. Nach der Folgenutzung durch eine Glasschleiferei folgte 1811 der Abbruch.

Der Umbau eines südlich der Lorenzkirche gelegenen Materialhauses im Jahr 1668 zum beheizten und beleuchtbaren Nachtkomödienhaus brachte Nürnberg eine neue Spielstätte. An selber Stelle wurden bis 1944 zwei weitere Theaterbauten betrieben: das Auernheimersche Nationaltheater und das Alte Stadttheater. Über 140 Jahre befand sich am Lorenzer Platz also eine zentrale Spielstätte des Nürnberger Theaters. Uraufführungen von Singspielen des Organisten Johann Löhner (Der gerechte Zeleukus, 1686 und Theseus, 1688) sind überliefert. Nur selten fanden Gastspiele der umliegenden höfischen Musikzentren Ansbach, Amberg oder Erlangen statt. Die Eröffnung der Spielzeit 1714/15 bestritten die „Hochfürstlich Bayreuthischen Hofkomödianten“. 1754 und 1757 sind Ballette und Schauspiele der „Anspachischen Hochfürstlich-Privilegierten Hof-Comödianten“ dokumentiert. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts konnten vermehrt Aufführungen von Opern wie Alceste von Christoph Willibald Gluck (1782) und Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart (1794) besucht werden. Am 17. September 1800 musste das Nachtkomödienhaus, längst von der Bevölkerung „Opernhaus“ genannt, wegen Baufälligkeit geschlossen werden.

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