Stadtmuseum Steyr
Museum in Steyr
Beschreibung
Das Stadtmuseum Steyr am Grünmarkt 26 in Steyr in Österreich existiert seit 1913, seine Sammlungen befinden sich im Innerberger Stadel und im benachbarten Neutor. Der alte Name ist Heimathaus Steyr. Die Gebäude wurden für die Oberösterreichische Landesausstellung 2021 renoviert, das Museum erhielt ein neues Konzept.
Die weitläufigen Lagerräume des Innerberger Stadels spiegeln seine ehemalige Nutzung wider. Steyr war im 16. und 17. Jahrhundert das Zentrum des Eisenhandels nördlich des steirischen Erzberges. Um die dort benötigten Lebensmittel einzulagern, errichtete die Stadt Anfang des 17. Jahrhunderts das Speichergebäude. 1628 erwarb die Innerberger Hauptgewerkschaft das Haus, worauf auch der Name zurückgeht. Fast 300 Jahre fand das Gebäude als Speicherbau Verwendung, bis es 1908 wieder in den Besitz der Stadt Steyr kam. Es sollte zugunsten eines neuen Postgebäudes abgebrochen werden. Dies konnte jedoch unter anderem durch den Leiter der „K.K. Zentralkommission für Denkmalpflege“, Thronfolger Franz Ferdinand, verhindert werden. 1913 wurde das leerstehende Gebäude als Heimathaus eingerichtet.
Die Idee eines Stadtmuseums geht auf das Jahr 1884 zurück: Nach dem Ende der Elektrischen-, Landes-, Industrie-, Forst- und kulturhistorischen Ausstellung beschloss der Gemeinderat, die kulturhistorischen Gegenstände zu erwerben und weiterhin auszustellen. Drei Jahre später wurde auf Initiative von Bürgern die „Gesellschaft für Altertumsfreunde in Steyr“ gegründet, die langfristig die Errichtung eines eigenen Museums anstrebte. Zu einer ersten Ausstellung der von der Gesellschaft gesammelten Gegenstände kam es 1890 in der damaligen Bürgerschule. Erst mit der Übersiedelung in die Räumlichkeiten des Rathauses 1895 ist jedoch von einer Museumsgründung (Eröffnung 31. Mai 1895) zu sprechen, denn seither ist die Sammlung im Eigentum der Stadt. 1898 übersiedelte das Museum in die Industriehalle (heutiges Stadttheater), wo am 18. August die „Oberösterreichische Landesausstellung“ eröffnet wurde. Nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 26. Juli 1912 stand der endgültige Ort im Innerberger Stadel fest. Eröffnung war am 25. Juli 1913. Seit 1913 befindet sich das Museum an seinem heutigen Standort im Innerberger Stadel.
1913 erwarb der Museumsverein 450 Stabpuppen aus seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestehenden Steyrer Wanderkrippen. Seit 1924 wird damit von Advent bis nach Dreikönig das Steyrer Kripperl bespielt, das sich ebenfalls im Innerberger Stadel befindet. Das Heimathaus wurde teilweise durch Schenkungen ausgestattet. Am bedeutendsten war die der Lambergschen „Puppensammlung“ durch Gräfin Anna Lamberg (-Werndl) im Jahr 1915. Die Jahre des Zweiten Weltkriegs brachten große Schäden mit sich. Nach umfangreichen Renovierungs- und Wiederaufbauarbeiten eröffnete das Haus jedoch am 14. Oktober 1947 wieder. Am 3. April 1950 beschloss die oberösterreichische Landesregierung ein Eisenmuseum, diesem stimmte der Steyrer Gemeinderat am 18. April 1950 zu. Eröffnet wurde am 29. Juli 1957. Der Sensenhammer hinter dem Heimatmuseum wurde von Josef Zeitlinger aus Leonstein (Gemeinde Grünburg) gestiftet. In einem Anbau des Innerberger Stadels, der den Zugang zum Sensenhammer bildete, befand sich die Petermandl’sche Messersammlung mit rund 500 Stücken aus Europa, Asien, Afrika und Amerika. Sie geht auf Anton Petermandl (1820–1901) zurück, der sie bereits 1882 der kk. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- und Stahlindustrie in Stadt Steyr schenkte. Ab 4. Juni 1971 erweiterte das Heimathaus seine Bestände durch eine Vogelsammlung des Ornithologen Karl Steinparz in den Räumen des angrenzenden Neutors und 1973 durch eine Bauernschmiede aus Unter-Laussa. Im Bestand der Petermandl’schen Messersammlung tauchten 2012 sechzig Samuraischwerter namhafter japanischer Schmiede auf. Sie stammen aus der Sammlung des Arztes Albrecht von Roretz (1847–1884), der sie später Anton Petermandl vermachte. Sechs dieser Schwerter waren erstmals in der Sonderausstellung Messer & Schwerter im Innerberger Stadel zu sehen (7. Dezember 2013 bis 31. Mai 2014).
Weitere Museen in Steyr und Umgebung sind:
- Museum Industrielle Arbeitswelt in Steyr (0,7 km entfernt)
- Oberösterreichisches Feuerwehrmuseum St. Florian in St. Florian (19,1 km entfernt)
- Freilichtmuseum Schmiedleithen in Leonstein (19,9 km entfernt)
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