Steckborner Kirchturm

Aussichtsturm in Steckborn

Beschreibung

Die Evangelische Kirche Steckborn ist ein dorfbildprägendes evangelisch-reformiertes Gotteshaus im thurgauischen Steckborn am Untersee. Seit 1968 steht sie unter dem Denkmalschutz der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Die Mönche des Klosters Reichenau dürften Pfarrei von Steckborn und die erste Kirche des Ortes gegründet haben. Die älteste nachweisbare Bausubstanz geht auf das 9. Jahrhundert zurück. Die Kirche, die unter dem Patrozinium von Jakobus dem Älteren stand und dem Baustil der Romanik folgte, besass ungefähr einen Viertel der Grundfläche der heutigen Kirche und wurde im Hochmittelalter an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert erweitert. Im Jahr 1209 wurde erstmals ein eigener Pfarrer erwähnt, 1344 wurde die Pfarrei formell der Reichenau einverleibt. Die Bürger von Steckborn versuchten, durch Frühmesspfründe und eine Marienkaplanei das kirchliche Mitspracherecht zu sichern. Aus diesem Grund wurde im 15. Jahrhundert eine Marienkapelle im Norden an die Kirche angebaut. Ein spätgotischer Umbau noch vor der Reformation verlängerte das Kirchenschiff nach Westen hin auf die heutigen Ausmasse.

Seit der Annahme der Reformation in Steckborn durch eine Bevölkerungsmehrheit 1534 wurde die Kirche von beiden grossen Konfessionen paritätisch genutzt. In den Jahren 1766–1768 errichtete der bischöfliche Baudirektor Franz Anton Bagnato die heutige Kirche. Dem Neubau war ein Zwist zwischen der mehrheitlich evangelischen Bürgerschaft, die ein Gegenprojekt bei den Baumeistern Johannes Grubenmann aus Teufen AR in Auftrag gegeben hatten, und dem Bischof von Konstanz, der sich beim Neubau durchsetzen konnte, vorausgegangen.

Bis ins Jahr 1803, als die letzten Mönche die Insel verliessen, übten die Mönche des Klosters Reichenau Rechte über die Pfarrei Steckborn aus. Nach der Aufhebung des Klosters wurde für den Unterhalt der Kirche ein paritätischer Kirchenbaufond errichtet, der bis ins 20. Jahrhundert bestand. Dieser ermöglichte, dass in den Jahren 1833–1835 der bisherige Chorturm im Osten der Kirche durch den heutigen, klassizistischen Frontturm im Westen ersetzt werden konnte. Baumeister dieses Turmes war Rudolf Hoffmann aus Islikon TG.

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8266 Steckborn, Kanton Thurgau
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