Tritonbrunnen Nürnberg
Brunnen in Nürnberg
Beschreibung
Der Tritonbrunnen (gelegentlich auch Tritonenbrunnen, umgangssprachlich Wasserspeier) ist der einzige (nach dem 1934 unter NS-Ägide erfolgten Abbau des Neptunbrunnens) in der Nürnberger Altstadt erhaltene Barockbrunnen. Er befindet sich in der Mitte des länglichen Maxplatzes (eines in Umrissen noch erkennbaren Barockplatzes, dessen zentrale Grünanlage durch die verkehrsorientierte Umgestaltung 1967 teilzerstört ist).
Der 1689 von Johann Leonhard Bromig d.Ä. erschaffene Tritonbrunnen gilt ursprünglich Kaiser Leopold I. und dem Sieg über die türkischen Truppen bei Mohacz (heute Siklós)gewidmet. (Ob der Bezug zu Mohacz zutreffend ist, scheint zweifelhaft, da zwischen der Schlacht und der Brunnenaufstellung nur wenige Monate liegen, die für die Erstellung nicht ausreichend sein konnten; demnach ist anzunehmen, dass diese Widmung nicht ausschlaggebend war, sondern allenfalls anlässlich der Aufstellung opportun. Die lateinische Inschrift einer zur Brunneneinweihung geprägten Medaille weist auf die Krönung von Joseph, Leopold I. Sohn, zum ungarischen König hin. Das wiederum wäre aber für den Rat der Stadt Nürnberg nicht unbedingt ein hinreichender Grund gewesen. Insoweit liegt der Anlass der Brunnenstiftung im Dunklen.) Die Frage „ob man einen Gemeinbrunnen uf dem Neuenbaw (Maxplatz) anrivhte“ soll ist bereits am 22. Juli 1684 (also drei Jahre vor den nicht voraussehbar gewesenen Kriegshandlungen bei Mohacz) belegt. Der Brunnen war zumindest jedenfalls „zur Zierde der Stadt“ gedacht. Für den länglichen Barockplatz, einen „schönen, großen, breit und langen Platz“ war ein derartiger Brunnen als Mittelpunkt erforderlich. Unklar ist bis heute auch, ob der Brunnen auf die alleinige Urheberschaft Bromigs zurückgeht, oder ob zumindest die Muschel von einem „Bildthauer von Künzelsaw“. (gemeint vermutlich Johann Jacob Sommer aus Künzelsau/Württ.) stammt. Die Urheberschaft Bromigs an der Statue des Triton wird jedoch nicht angezweifelt.
Ursprünglich hatte der Tritonbrunnen noch zwei kleinere Nebenbrunnen, die jeweils am westlichen und östlichen Platzende (letzter etwa am späteren Standort des Dürer-Pirckheimer-Brunnens) Aufstellung fanden. Es handelte sich (soweit auf einem Stahlstich von Delsenbach, datiert 1720, erkennbar) um auf einfachen Rundpostamenten ruhende runde Becken in Muschelschalengestalt mit aufgesetzten Metallgittern; jeweils mit einer Fontäne und offenbar ohne Figurenschmuck. Der Verbleib dieser Nebenbrunnen ist unklar.
1766 wurde der Brunnen erstmals umfassend erneuert. Inwieweit es hier zu Veränderungen oder Umgestaltungen kam ist fraglich. Möglicherweise wurde die Muschelschale ausgetauscht. Das ursprüngliche, den Brunnen umgebende, barocke Eisengitter wurde bereits 1809 auf Veranlassung des Bayerischen Stadtkommisariats entfernt und eingeschmolzen. 1821 wurde auf dem Platz ein zweiter Brunnen, der klassizistische Dürer-Pirckheimer-Brunnen zusätzlich aufgestellt.
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