Verdener Brunnen

Brunnen in Verden (Aller)

Beschreibung

Der Verdener Brunnen ist eine Quelle in der niedersächsischen Kreisstadt Verden. Sie liegt im Nordosten des Stadtgebietes in einem weitläufigen Waldgebiet im Tal des Halsebaches unweit des Naturschutzgebietes Verdener Dünen.

Ihre erste urkundliche Erwähnung fand die Quelle im Jahre 1670. Der Legende nach stillte 1744 ein an Magenkrämpfen leidender Mann auf dem Heimweg seinen Durst an dem damals aus einem Sandhügel sprudelnden Rinnsal. Je mehr er trank, desto besser fühlte er sich und seine Leiden schwanden. Dieser Vorfall rückte die Quelle in das Interesse von Ärzten.

1768 wurde der in Hannover ansässigen Königlichen Großbritannischen Kammer des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg die angeblich heilende Wirkung des Wassers erläutert. In späteren Jahren führte Johann Friedrich Westrumb vor Ort eingehende chemische Analysen durch und kam zu dem Schluss, dass es sich um ein „schwach erdig-salinisches Eisenwasser“ handelte, das eine Temperatur von 4,5 Grad Réaumur (≙ 5,6 Grad Celsius) aufweise. Er gab auch die Zusammensetzung des Wassers an und bezog sich dabei auf 16 Unzen (≙ 453,59 Gramm). Diese Untersuchung ergab folgende Ergebnisse:

Seitens des Mediziners Karl Christian Matthaei wurde darauf hingewiesen, dass Mineralwässer dieser Zusammensetzung vor allem bei Gicht, Rheuma, Ischias-Schmerzen und Brustbeschwerden lindernd wirken würden. Der Verdener Hofmedicus Gerhard Matthäus Friedrich Brawe ließ die Quelle mit Quadersteinen einfassen und 1784 erste Übernachtungsmöglichkeiten errichten. Bereits in der ersten Saison konnten etwa 650 Kurgäste verzeichnet werden. Im Laufe der Jahre entstanden auf dem Areal mehrere Bade- und Gesellschaftshäuser sowie Wandelalleen und weitere Unterkünfte. Auf eigenen Bühnen wurden Theatergastspiele dargeboten und Tanzabende organisiert. Der Badebetrieb nahm stetig zu. Darüber hinaus eröffnete bald ein konzessioniertes Casino, das sich insbesondere unter den Offizieren der nahe gelegenen Garnisonskaserne großer Beliebtheit erfreute. Ab 1801 wirkte Matthaei an der Verdener Quelle als Balneologe. Seine Blütezeit erlebte der Brunnen in den 1820er und 1830er Jahren, als die Bettenkapazität auf ungefähr 100 stieg. Von der Stadt Verden geschaltete Anzeigen im Hannoverschen Magazin warben nun offiziell für die Quelle, die publikumswirksam als „Gesundbrunnen“ betitelt wurde, und die medizinische Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen sowie Ärzte aus dem ganzen Königreich Hannover priesen die Heilkraft des Wassers. Zu den Gästen zählten namhafte Persönlichkeiten aus allen Regionen des Deutschen Bundes – darunter zahlreiche Kommerzien- und Geheimräte, aber auch der Nachwuchs Bremer Kaufmannsfamilien. Verden war kurz davor, sich zu einem mondänen Kurbad zu entwickeln.

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Uhlemühlen
27283 Verden (Aller)
  • Sehenswürdigkeit
Verden (Aller)

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