Wehrturm
Aussichtsturm in Perchtoldsdorf
Beschreibung
Der Wehrturm von Perchtoldsdorf ist ein Wehr- und Glockenturm sowie das Wahrzeichen der niederösterreichischen Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Der freistehende, wuchtige und rund 60 Meter hohe Turm ist der größte erhaltene Wehrturm Österreichs. Er wurde zwischen 1450 und 1521 errichtet und wird als Museum, Aussichts- und Sendeturm sowie als Glockenturm der Pfarrkirche hl. Augustinus genutzt.
Nach dem Ungarneinfall 1446 unter Johann Hunyadi, bei dem der Markt geplündert und niedergebrannt wurde, wurde ab zirka 1450 der Turm errichtet und mit Unterbrechungen urkundlich 1521 fertiggestellt. Bei der ersten Türkenbelagerung 1529 konnte die Festung Perchtoldsdorf mit dem Turm gehalten werden. Bei der zweiten 1683 wurden jedoch die Burg mit der Kirche und dem Wehrturm in Brand gesetzt und brannten aus. Im Anschluss erfolgte nur eine notdürftige Wiederinstandsetzung des Wehr- und Glockenturmes, so dass die Funktion eines Glockenturmes für die Pfarrkirche hl. Augustinus gegeben war. 1928 wurde das Dach renoviert, 1936 der verschüttete Brunnen im Turm ausgeräumt, gesichert und näher untersucht. Erzählungen, wonach Seitengänge aus dem Brunnen bis zur Ruine Kammerstein geführt hätten, bestätigten sich nicht, Erweiterungen des Brunnenschachtes erwiesen sich als Zisternen. In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges erhielt der Turm 10 Treffer, deren Schäden bis 1948 behoben wurden. Von 1970 bis 1973 erfolgte eine eingehende Renovierung und es wurde ein ortsgeschichtliches Museum eingerichtet.
Der Turm wurde ostseitig als Teil der inneren Wehrmauer auf eine Kalkklippe errichtet. Es ist ein fünf Geschoße umfassendes Bauwerk, wobei das vierte Geschoß unterteilt ist und das fünfte bzw. oberste Geschoß aus dem Galeriegeschoß und der darüber befindlichen Glockenstube besteht. Das Untergeschoß bzw. Sockelgeschoß diente als Brunnenstube, das zweite Geschoß bzw. Erdgeschoß mit Sternrippengewölbe war ursprünglich eine Kapelle. Das dritte Geschoß bzw. erste Obergeschoß hat ein gratiges Sterngewölbe. Das vierte Geschoß ist unterteilt in ein zweites und drittes Obergeschoß mit jeweils einer Holzdecke. Das fünfte Geschoß mit einer Sohlenhöhe von rund 35 m Höhe (über Gehsteigniveau) und umlaufendem Steingeländer hat spitzbogige Schallfenster mit einer lichten Öffnung von 1,8 × 4,8 Meter und beherbergt die Glockenstube. An den vier Ecken der Dachtraufe befindet sich je ein kleiner polygonaler Scharwachtturm mit Zwiebelhaube.
Eigentümerin des Turmes ist seit 1884 die Römisch-katholische Pfarrkirche Perchtoldsdorf, davor gehörte er zum Gemeindeeigentum (öffentliches Gut ohne Grundbuchseintragung). Der Turm gehört zur selben Grundbuchseinlage wie die Kirche, hat aber eine eigene Anschrift: Marktplatz 2b (früher Marktplatz 4).
Hier findest du weitere Aussichtspunkte in Perchtoldsdorf, um die Gegend zu überblicken oder atemberaubende Fotos zu schießen.
Weitere Aussichtstürme in der Nähe sind:
- Josefswarte in Perchtoldsdorf (2,8 km entfernt)
- Julienturm in Sittendorf (6,3 km entfernt)
- Hubertuswarte in Wien (6,4 km entfernt)
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