Wendener Hütte
Museum in Wenden
Beschreibung
Die Wendener Hütte ist als altes Eisen- und Hammerwerk ein technisches Kulturdenkmal. Es entstand 1728 noch in vorindustrieller Zeit und bestand bis in die Zeit der Industrialisierung. Der Hochofen wurde 1866 stillgelegt. Die Anlage befindet sich in der Sauerländer Gemeinde Wenden im Ortsteil Wendenerhütte und kann als Museum besichtigt werden. Sie ist eine der ältesten Hochofenanlagen Deutschlands.
Teile des heutigen Kreises Olpe entwickelten sich seit der frühen Neuzeit auf der Basis von Bergbau, Eisenerzeugung und -verarbeitung zu dem wichtigsten gewerblichen Zentrum des Herzogtums Westfalen. Nach Einbrüchen im Gefolge des dreißigjährigen Krieges erfuhr das Gebiet im 18. Jahrhundert einen neuen Aufschwung. Spezialisiert war der Raum Olpe insbesondere von der Herstellung von Eisenblechen, die vor allem von den Fertigwarenproduzenten in der Grafschaft Mark abgenommen wurden. Die notwendigen Halbfertigwaren stammten zwar zu einem Teil aus dem benachbarten Siegerland, aber auch aus der näheren Umgebung. Diese basierten auf dem Eisenbergbau und der Holzkohleproduktion der Region. Im Kreis Olpe bestanden noch 1855 7 Hüttenwerke, von diesen lagen allein 5 in der Umgebung von Wenden.
In der Nähe des späteren Hüttenstandorts bestand um 1534 ein Hammerwerk. In den folgenden Jahrhunderten fehlen jedoch jegliche Nachrichten über eine eisengewerbliche Produktion. Im Jahr 1728 gründeten Johannes Ermert und sein Vater das Hüttenwerk. In der Verleihungsurkunde wurde ausdrücklich auf das frühere Hammerwerk Bezug genommen. Das Gelände gehörte zuvor dem Kloster Drolshagen Ein Grund für die Errichtung der Hütte an dieser Stelle dürfte der Erwerb von Eisensteingruben in der Nähe gewesen sein. So war Ermert zuvor das Bergwerk Schmidtseifen bei Möllmicke verliehen worden. Der Bau der Werksanlage hat Ermert allerdings finanziell überfordert. Es war eine Hüttenwerk, ein Wohnhaus, ein Kohleschuppen und ein Hammerwerk entstanden. Anteile gingen daher 1731 an zwei auswärtige Unternehmer darunter auch Wilhelm Remy aus Bendorf über. Die beiden Geldgeber investierten 2500 Reichstaler in den Betrieb und sollten dafür einen Anteil des Gewinns bekommen. Da das Unternehmen weiterhin Verluste einfuhr, wurden weitere Gelder nötig. Remy schoss ausweislich der Bilanz von 1736 weitere 7500 Reichstaler zu. Damit war Remy der Hauptgläubiger und eigentlicher Besitzer des Unternehmens. Ermert blieb Verwalter und Hüttenmeister. Das Hüttenwerk blieb bis zur Betriebseinstellung im Besitz der Familie Remy. Diese war damals die bedeutendste eisengewerbliche Familie am Mittelrhein. Nach dem Tod von Wilhelm Remy haben seine Nachkommen (Johannes Remy, Johann Friedrich Remy und Johann Wilhelm Remy) den Familienbesitz neu strukturiert. Der Hüttenfachmann Gerhard Beyer wurde Miteigentümer und es wurde als neue Firma die Wendener Hütten- und Hammergewerkschaft Brüder Remy & Beyer gegründet. Nach dem Tod aller bisherigen Gewerken 1820 ging die Hütte in den Besitz von Louis Remy über.
Das Unternehmen profitierte von der Nähe der Eisengruben im benachbarten Siegerland. Teilweise gegen den Protest von siegerländer Interessenten wurde nicht nur Erz importiert, sondern die Hütte erwarb eigene Bergwerke oder Anteile von Gruben bis in den Westerwald hinein. Nur ein Bruchteil des Erzes stammte aus dem Herzogtum Westfalen selbst. Die nötige Holzkohle stammte von meist adeligen Waldbesitzer und verfügte auch über einen eigenen Wald. Interessanterweise hat das Unternehmen bereits 1774 und 1783 Steinkohle genutzt. Besonders groß war die Bedeutung der Grube Goldene Haardt im Saynschen.
Weitere Museen in Wenden und Umgebung sind:
- Technikmuseum Freudenberg in Freudenberg (8,5 km entfernt)
- Bauernhofmuseum Eckenhagen in Reichshof (9,7 km entfernt)
- Bauernmuseum Wiehl in Wiehl (17,3 km entfernt)
Ähnliche Aktivitäten wie Wendener Hütte
|
|
|
|
|
|
Gaststätten in der Nähe von Wendener Hütte
|
|
|
|
|
|