Wildgehege im Spandauer Forst
Zoo in Berlin
Beschreibung
Der Spandauer Forst ist mit 1347 Hektar Gesamtfläche eines der größten Waldgebiete in Berlin. Er liegt an der nordwestlichen Stadtgrenze im Ortsteil Hakenfelde des Bezirks Spandau. Drei Teilbereiche im und am Spandauer Forst sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, zudem ist der gesamte Wald als Landschaftsschutzgebiet unter Schutz gestellt und als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet sowie Vogelschutzgebiet teil des Natura-2000-Netzes.
Der Spandauer Forst erstreckt sich entlang der Grenze Berlins zu den Orten Falkensee und Schönwalde-Glien. Diese grenzt das Waldgebiet im Norden und Westen ab. Im Osten bildet die Landstraße L 172 (Niederneuendorfer Allee) sowie stellenweise die Havel die Grenze des Gebiets, während unmittelbar südlich des Waldes Wohngebiete, Kleingartensiedlungen sowie der Friedhof In den Kisseln liegen. Mitten durch den Spandauer Forst verläuft die Landstraße L 16 (Schönwalder Allee), die vom Spandauer Ortskern nach Schönwalde führt. Auch ein Teil der 1950 stillgelegten Osthavelländischen Eisenbahn, deren Gleise teilweise bis heute erhalten sind, verlief durch den südlichen Spandauer Forst.
Das zum Gebiet des Berliner Urstromtals gehörende Waldgebiet zählte ursprünglich zur eigenständigen Stadt Spandau und war dort als Stadtheide bekannt. Über Jahrhunderte hinweg wurde es von Spandauer Bürgern für landwirtschaftliche Zwecke, für die Jagd und zur Brennholzgewinnung genutzt. Obwohl bereits seit dem Mittelalter ein Forstwirt (auch „Heideknecht“ oder „Oberförster“ genannt) die Nutzung des Waldes überwacht haben soll, wirkte sich vor allem die landwirtschaftliche Nutzung des Forstes negativ auf den natürlichen Kreislauf aus. Zudem wurden im 18. Jahrhundert Entwässerungsmaßnahmen für den Forst eingeleitet, um weitere Nutzflächen gewinnen zu können. So wurde in den 1730er Jahren der Nieder Neuendorfer Kanal durch den Wald verlegt.
Ende des 19. Jahrhunderts ging das Spandauer Wasserwerk südlich des Forstes in Betrieb, das für die Trinkwasseraufbereitung vor allem Grundwasser im Forstbereich nutzte. Im Ergebnis sank der Grundwasserstand im Wald bis in die 1970er Jahre hinein um über 70 cm. Dies führte zur weitgehenden Verlandung mehrerer kleinerer Gewässer, dem Austrocknen der Moore und folglich zur Verarmung der Flora und der Fauna in deren Bereich. Erst seit den 1980er Jahren wurden im Spandauer Forst Maßnahmen für eine Ausgleichsbewässerung eingeleitet. So wurden durch den Wald Gräben und künstliche Seen verlegt, über die täglich gut 30.000 m³ Wasser aus der Havel in den Wald hinein gespeist werden.
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