Albrecht-Dürer-Haus
Museum in Nürnberg
Beschreibung
Das Albrecht-Dürer-Haus in der Nürnberger Altstadt (auf der Sebalder Seite, nahe dem Tiergärtnertor) ist ein mittelalterliches Wohnhaus, das gegen 1420 errichtet wurde und sein heutiges Aussehen durch die Modernisierung, die Bernhard Walther nach 1500 vornehmen ließ, erhielt. Ab 1509 diente es Albrecht Dürer als Wohn- und Arbeitsstätte bis zu seinem Tod im Jahr 1528. Der Künstler wohnte dort mit seiner Frau Agnes, seiner Mutter Barbara und einer unbestimmten Zahl von Lehrlingen, Gesellen und Hausangestellten. Nach Behebung der Kriegsschäden steht das Haus seit 1949 als Museum Besuchern offen und gehört gemeinsam mit der Graphischen Sammlung, die im Albrecht-Dürer-Haus die Sonderausstellungen mit Werken aus ihrem Bestand bestreitet, zum Verbund der Museen der Stadt Nürnberg.
Die ältesten Balken im Haus an der Ecke der ehemaligen Zistelgasse zum Platz vor dem Tiergärtner Tor konnten dendrochronologisch auf 1418 datiert werden, was die Errichtung des stattlichen Gebäudes um 1420 nahelegt. Es hat vier Geschosse, von denen die unteren beiden in Sandstein gemauert und die beiden oberen in Fachwerk gebaut sind. Das Krüppelwalmdach trägt an der Straßenseite ein Zwerchhaus. Es wurde im 19. Jahrhundert rekonstruiert, weil man dort, sehr wahrscheinlich zu Unrecht, Dürers Werkstatt vermutete.
1501 erwarb es Bernard Walther, ein Kaufmann und Astronom. Die heutige Form des Hauses geht in den oberen Geschossen und im Dachbereich im Wesentlichen auf seine Umbauten zurück. Insbesondere ließ er im stadtseitigen Südgiebel mehrere kleine Fenster zum „gewergk der astronomey“ anbringen. Im Nürnberger Stadtarchiv befindet sich ein Vertrag mit den Nachbarn, in dem diesen verboten wurde, aus den neuen Fenstern irgendetwas auf das Nachbardach zu schütten. Die Benutzung des Hauses als astronomisches Observatorium ist auf historischen Ansichten zu sehen.
Nach dem noch vorhandenen Kaufvertrag verkaufte Familie Walther das Haus 1509 für 275 Gulden an Albrecht Dürer. Obwohl es danach mindestens 24 mal den Besitzer wechselte – 1791 wohnte ein Tischler darin –, blieb es doch als Dürerhaus im allgemeinen Bewusstsein. Joachim von Sandrart, bedeutender Barockmaler, Dürer-Verehrer, Gründer der Nürnberger Akademie und Verfasser der ersten deutschen Kunstgeschichte, beschrieb 1675 in dem Abschnitt über Dürer seine Lage so genau, dass es jeder Interessierte finden konnte. Mit Blick auf die Feier anlässlich des 300. Todestags Dürers 1828 erwarb die Stadt Nürnberg im Jahr 1826 das Haus und ließ darin ein Gedenkzimmer einrichten. 1871, zum 400. Geburtstag des Künstlers, wurde die Nutzung und Erhaltung des Hauses dem Albrecht-Dürer-Haus-Verein übertragen, der es seither als Gedenkstätte und Museum führt.
Weitere Museen in Nürnberg und Umgebung sind:
- Stadtmuseum Fembohaus in Nürnberg (0,3 km entfernt)
- Spielzeugmuseum Nürnberg in Nürnberg (0,3 km entfernt)
- Deutsches Museum Nürnberg in Nürnberg (0,3 km entfernt)
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