Dom St. Marien und St. Johannis

Kathedrale / Dom in Schwerin

Dom St. Marien und St. Johannis

Beschreibung

Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis wurde zwischen 1270 und 1416 errichtet. Er ist eine Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland in Schwerin und gehört zu den Hauptwerken der Backsteingotik. Mit der Marienkirche in Lübeck und der St.-Nikolai-Kirche in Stralsund gehört er zu den frühesten Bauten dieser Architektur. Von den vergleichbaren Bauten seiner Zeit unterscheidet er sich besonders durch sein Querschiff. Den Bau anderer Kirchen beeinflusste er durch die originelle Gestaltung des Umgangschores. Er ist die einzige echte Kathedrale in Mecklenburg-Vorpommern und das einzig verbliebene mittelalterliche Gebäude Schwerins.

Der Dom besitzt eine lange Baugeschichte. Nachdem Heinrich der Löwe im Rahmen des Wendenkreuzzuges die Lande der Obotriten unterworfen und ihren Herrscher Niklot besiegt hatte, stellte er das Bistum auf der Mecklenburg wieder her, das seit dem großen Wendenaufstand seit hundert Jahren verwaist war. Zum ersten Bischof bestellte er Berno. Dieser verlegte das Bistum 1167 aus der abgelegenen Mecklenburg in das als deutsche Stadt 1160 neubegründete Schwerin. Dort erfolgte am 9. September 1171 in Gegenwart des Grafen von Schwerin Gunzelin I., des Herzogs von Mecklenburg Pribislaw, der Bischöfe Evermod von Ratzeburg und Berno sowie Heinrichs des Löwen selbst ein Weiheakt am romanischen Vorgängerbau der heutigen Kathedrale. Möglicherweise ist 1171 die Apsis des romanischen Domes fertig gewesen und in Gebrauch genommen worden. Der fertige romanische Dom konnte nach mindestens 77 Jahren Bauzeit am 15. Juni 1248 eingeweiht werden. Dieser alte Dom gehörte mit dem Lübecker Dom und dem Ratzeburger Dom, die auch beide von Heinrich dem Löwen gestiftet wurden, zu den bedeutenden Werken der Backsteinromanik und diese drei zählen mit dem Braunschweiger Dom zusammen zu den Löwendomen. Vom Vorgängerbau ist nach Abriss des alten Turmes nichts mehr als das Turmsüdportal an der südwestlichen Seite der heutigen Kirche übriggeblieben. Die Ausmaße der romanischen Kathedrale waren bedeutend kleiner als die des gotischen Neubaus. Mit ungefähr sechzig Metern war sie um 40 Meter kürzer. Ihr Turm, der die alte Kirche überragte, reichte kaum bis an die Höhe des Mittelschiffs des Neubaus heran.

Der Impuls zum Neubau kam durch die Schenkung einer kostbaren Reliquie. Im Jahre 1222 kam Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug mit der Reliquie des Heiligen Blutes, einem in einen Jaspis eingeschlossenen angeblichen Blutstropfen Christi, zurück. Wegen dieser Reliquie wurde das Gotteshaus zur bedeutendsten Wallfahrtskirche Nordostdeutschlands. Dem Pilgerstrom zeigte sich die romanische Basilika bald nicht mehr gewachsen. Zudem stand der Bischof in Konkurrenz zu den Bauvorhaben der aufblühenden und wohlhabenden Hansestädte der Umgebung wie Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald. Diese Faktoren: Wallfahrt, Pilgerspenden und Wetteifer mit den Hansestädten, führten um 1270 zu einem vollkommenen Neubau der Schweriner Kathedrale.

Der Domberg ist der höchste Punkt der Altstadt. Da auf ihm vorher eine Pfarrkirche stand, musste der romanische Dom etwas hangabwärts gebaut werden. Mit dem Bau des neuen Doms hingegen konnte an der höchsten Stelle begonnen werden. Gegen 1270 war Baubeginn, um 1272 berichten die Quellen von Bauarbeiten am „neuen Chor“, d. h. an Chor und Kapellenkranz. 1327 ist der neue Chor abgeschlossen, ebenso die östlichen Seitenschiffe des Querhauses sowie das zwischen südlichem Querhaus und Chorkapellen angebaute so genannte Kapitelhaus, das Sakristei und Bibliothek beherbergte. Da nun ein neuer Chor zum Gottesdienst bereitstand, wurde mit dem kompletten Abbruch der Vorgängerkirche begonnen. Die genaue Baugeschichte von Querhaus und Langhaus ist unbekannt. Bis Ende des 14. Jh. wurden Querhaus sowie das Langhaus bis auf die Gewölbe fertig gebaut. Stralsunder Bauleute vollendeten die Fenster des Langhauses und dessen Einwölbung 1416. Damit endet die 146-Jährige mittelalterliche Baugeschichte der hochgotischen Basilika des Domes zu Schwerin. Der heutige Turm ist ein neugotischer Anbau aus den Jahren 1889 bis 1893. Dieser wurde 1888 von Arthur von Bernstorff gestiftet, die Bauausführung lag bei Baurat Georg Daniel.

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