Dom Unser Lieben Frau
Kathedrale / Dom in Wetzlar
Beschreibung
Der Wetzlarer Dom, auch Dom Unserer Lieben Frau, ist eines der Wahrzeichen von Wetzlar und gleichzeitig größter Sakralbau der Stadt. Die ehemalige Stifts- und heutige Pfarrkirche ist dem Marienpatrozinium unterstellt. Sie ist keine Kathedrale im eigentlichen Sinne, da sie nie Sitz eines Bischofs war. Die Bezeichnung Dom setzte sich Ende des 17. Jahrhunderts durch, nachdem der Kurtrierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen 1671 auch das Amt des Stiftspropstes übernommen hatte. Der Dom zu Wetzlar ist heute die älteste Simultankirche im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland und gehört zu den ältesten Kirchen in Deutschland, die von Katholiken und Protestanten gemeinsam genutzt werden.
Im 13.–15. Jahrhundert sollte der romanische Kirchenbau des Wetzlarer Doms durch einen gotischen Nachfolgebau ersetzt und erweitert werden, was üblicherweise durch Errichtung eines neuen Baues um den noch nicht entfernten Vorgängerbau erfolgte. Eine Besonderheit des Wetzlarer Domes ist, dass der Bau in dieser Umbauphase unvollendet blieb und die verschiedenen verschachtelten Bauabschnitte zum Teil erhalten blieben (siehe Teil 6, die Unvollendeten).
Zu einem unbekannten Zeitpunkt hatten sich Menschen auf der Erhebung südlich der Lahn niedergelassen. Es ist anzunehmen, dass sich dort um das Jahr 800 auch ein befestigter Hof befand. Er wurde entweder durch die Rupertiner oder die Konradiner als fränkische Straßenfeste erbaut. Vermutlich existierte ab der Mitte des 9. Jahrhunderts auch eine Pfarrkirche, da Wetzlar zum Sitz eines Archipresbyterats aufgrund der neuen Trierer Dekanatsverfassung geworden war.
Am 6. Oktober 897 ließ Gebhard, Graf in der Wetterau, und ab 904 Herzog von Lothringen, durch den konradinischen Bischof Rudolf von Würzburg eine Salvatorkirche weihen. Diese Kirche wurde als Basilika, ähnlich der Einhardsbasilika bei Michelstadt, erbaut. Sie besaß einen dreischiffigen Grundriss mit seitlichen Nebenkapellen. Die Kirchenschiffe wurden jeweils mit einer Apsis geschlossen. Des Weiteren war der Kirchbau den frühchristlichen Märtyrern Marcellinus und Petrus geweiht. Dabei ist unklar, ob dieses Patrozinium vor oder erst nach der Weihung als Salvatorkirche bestand.
Weitere Kathedralen in der Nähe sind:
- Evangelisch-lutherische Kirche in Rabenau (28,7 km entfernt)
- St. Johannes in Bad Homburg vor der Höhe (35,8 km entfernt)
- Dom St. Georg in Limburg a. d. Lahn (36,0 km entfernt)
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