Ehrenmal Marienfeld

Denkmal in Harsewinkel

Beschreibung

Das Ehrenmal Marienfeld ist ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege im Harsewinkeler Ortsteil Marienfeld im Kreis Gütersloh, Nordrhein-Westfalen. Das ehemalige Brunnenhäuschen des Klosters Marienfeld aus dem frühen 18. Jahrhundert wurde auf Initiative des örtlichen Heimatvereins zu Beginn der 1950er Jahre an seinen heutigen Standort vor der Pforte der ehemaligen Klosteranlage versetzt. Darin stand eine 1954 von einem Schüler Kurt Schwipperts geschaffene Georgsfigur, die der Marienfelder Bevölkerung nicht gefiel und zu Protesten führte. Deshalb schuf Hubert Hartmann ein Jahr später eine weitere Figur, so dass das Ehrenmal am 16. November 1955 eingeweiht werden konnte. Jährlich zum Volkstrauertag und zum Heimat- und Schützenfest gedenkt der Heimatverein Marienfeld der Gefallenen bei einer Kranzniederlegung.

Das Ehrenmal steht mittig auf einem von Buchen bewachsenen dreieckigen Platz südlich der Klosterstraße in Marienfeld unmittelbar vor der Pforte des ehemaligen Klosters Marienfeld. Der mit Rhododendren und Bodendeckern bepflanzte Platz wird im Volksmund Kirmeswäldchen genannt und ist von einer niedrigen Eisenkette umgeben.

Das kreisrunde ehemalige Brunnenhäuschen misst knapp 2,5 Meter im Durchmesser und ist aus Baumberger Sandstein gefertigt. Der 60 Zentimeter hohe Sockel mit umlaufender Rundwulst umschließt drei Viertel der Innenfläche. Darüber erheben sich vier Pfeiler mit profilierter Basis und volutenförmigen Konsolen zu den weiten Öffnungen. An den Innenseiten sind vier Tafeln aus demselben Stein eingearbeitet, welche die Namen der gefallenen oder vermissten Marienfelder Bürger tragen. Die Vereinsführung entschied sich dafür, auch die Angehörigen der nach Marienfeld Vertriebenen aufzunehmen, so dass 159 Namen – 41 des Ersten und 118 des Zweiten Weltkriegs – eingemeißelt sind. Oberhalb der Pfeiler ruht das umlaufende Gesims mit einem Rundbogenfries und profiliertem Abschluss. Die achtteilige glockenförmige Haube ist mit Schiefer gedeckt und wird von einer Weltkugel mit aufgesetztem lateinischen Kreuz bekrönt.

Im Zentrum des Gebäudes steht auf einem Sockel die Figur des heiligen Georg aus Thüster Kalksandstein. Der quaderförmige Sockel hat eine Grundfläche von 40 Zentimeter mal 45 Zentimeter und ist 65 Zentimeter hoch. Auf der Vorderseite ist die Darstellung eines linksgewendeten Stahlhelms eingearbeitet, der beidseitig von Zweigen mit je sieben Blättern begleitet wird. Darunter steht in Majuskeln UNVERGESSEN sowie die Datierungen 1914–18 und 1939–45. Die Darstellung des Heiligen misst 1,6 Meter in der Höhe. Auf einem nach rechts schauenden Drachen steht der mit einem Waffenrock und Handschuhen bekleidete Georg. Sein Soldatenumhang wird auf der Brust mit einer Schließe zusammengehalten; zu seiner Linken ist er zurückgezogen und unter den Arm geklemmt. Er umgreift mit beiden Händen ein zweischneidiges Schwert und ersticht damit das Wesen zu seinen Füßen.

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