Beschreibung
Das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen ist ein international anerkanntes Spezial- und Fachmuseum für erzgebirgisches Spielzeug und der erzgebirgischen Volkskunst. Es wurde im Jahr 1953 in Seiffen eröffnet. 1973 kam das Erzgebirgische Freilichtmuseum als volkskundlich-historisches Museum mit bislang 14 erzgebirgstypischen Häusern aus der Zeit vor 1900 am Ortsrand des Spielzeugdorfes hinzu. Der Museumskomplex liegt in der Hauptstraße 203.
Die Geschichte des Spielzeugmuseums beginnt mit der Holzspielwaren- und Holzwaren-Ausstellung Seiffen, die vom 9. Juli bis zum 3. August 1914 im Albert-Salon stattfand. Zum Eintrittspreis von 50 Pfg. – 25 Pfg. für Kinder – waren in der Ausstellung beispielsweise eine Arche Noah mit 300 Tieren, Schachfiguren, Erzeugnisse des Reifendreher-Handwerks, das damals nur in Seiffen – in einer Zwangsinnung – ausgeübt wurde, als auch größere Tierfiguren, die aus Pfosten ausgeschnitten wurden, zu bewundern. Zu sehen waren Erzeugnisse der Runddreherei und prächtige Schnitzarbeiten, sowie strohbelegte Arbeiten, die im beginnenden 20. Jahrhundert nicht mehr üblich waren, die aber auf Wunsch des Leiters noch einmal angefertigt wurden. Die Ausstellung hatte der Pfarrer Hermann Härtel (* 30. September 1864 in Lichtenstein; † 7. August 1919 in Seiffen/Sa.) organisiert, zusammen mit dem Bezirksgewerbeverein, dessen langjähriger Vorsitzender er war. Pfarrer Härtel stattete die Ausstellung mit einem Teil seiner Gemeindesammlung aus.
In einem wie eine alte erzgebirgische Wohnstube gestalteten Raum waren ein bemaltes Himmelbett (aus dem Jahr 1764), eine gewaltige Truhe (1734), eine im Deckel innen bemalte Truhe (1785), ein bunter mit Streublumen bemalter Kleiderschrank (1798), ein riesiger Bauerntisch mit edler Holzplatte, Steingut, Zunftkrüge, Gläser und anderer Hausrat ausgestellt. Auf dem Tisch stand ein mächtiger Tonkrug (1739), eine Zinnlampe (Gockel-Lampe) und eine aufgeschlagene Hausbibel. Abgerundet wurde die Stube mit einem Spanleuchter mit Spänen. An der Kasse konnten die Besucher nach einem Rundgang eine „Miniatur-Bauernstube mit der Ofenbank in der Zündholzschachtel“ erstehen.
Am 5. Dezember 1920 öffnete das neu eingerichtete Spielwarenmuseum in der Staatlichen Fachgewerbeschule. Die vom Gründer Oberstudienrat Professor Alwin Seifert seit 1914 zusammengetragene Sammlung „Ältere und neuere Spielsachen“ wurde durch die „Pfarrer Härtel-Sammlung“ bereichert. Mit den bei der Gewerbeschau 1914 gezeigten Exponaten wurde eine Bauernstube zusammengestellt, zusammen mit einem seltenen Kachelofen nebst Ofenbank. Ein über dem Tisch angebrachter (inzwischen restaurierter) Hängeleuchter (gefertigt von Louis Strauß) brachte die Stube in den zur Weihnachtszeit üblichen Schmuck. Es fehlten weder Weihnachtsengel, Bergleute, Nussknacker noch oder das Räuchermännel. Zur Ausstellung gehörten auch interessante alte und neue Spielzeuge und Lehrproben der Fachgewerbeschule. Zum damaligen Zeitpunkt war es das einzige Spielzeugmuseum in Sachsen.
Weitere Museen in Seiffen/Erzgebirge und Umgebung sind:
- Betten- und Schlafmuseum Freiberg in Freiberg (30,2 km entfernt)
- Stadt- und Bergbaumuseum in Freiberg (31,2 km entfernt)
- Himmelfahrt Fundgrube / Silberbergwerk Freiberg in Freiberg (31,8 km entfernt)
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Gaststätten in der Nähe von Erzgebirgisches Spielzeugmuseum Seiffen
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