Friedrichswerdersche Kirche
Museum in Berlin
Beschreibung
Die Friedrichswerdersche Kirche ist ein Baudenkmal am Werderschen Markt im Berliner Ortsteil Mitte. Erbaut im Auftrag des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm in den Jahren 1824–1831 von Karl Friedrich Schinkel im Stil der Neogotik, fand sie als erster repräsentativer Ziegelbau seit dem Mittelalter schon damals große Beachtung. Nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde der einschiffige, doppeltürmige Sakralbau 1982–1987 rekonstruiert. An die ursprüngliche Nutzung als evangelische Kirche erinnern heute noch der Altar, die Kanzel und die farbigen Glasfenster im Innern. Aktuell beheimatet sie Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Nationalgalerie.
Auf einer Insel am linken Spreearm, genannt „der Werder“, begann um 1658 die erste barocke Stadterweiterung Berlins. Zu Ehren des Großen Kurfürsten erhielt das Gebiet im Jahre 1660 den Namen Friedrichswerder. Nachdem dieses Gebiet zur dritten selbstständigen Gemeinde neben Berlin und Cölln erhoben wurde, sowie der 1673 begonnene Rathausbau 1678 vollendet war, wurde die Notwendigkeit einer eigenen Kirche für diese Gemeinde erkannt. Außerdem bestand hier seit dem Jahre 1685 eine französisch-reformierte Gemeinde, deren Mitglieder hauptsächlich im Friedrichswerder lebten und die ebenfalls ein Gotteshaus benötigten.
Im Jahr 1699 wurde den deutschen Gemeinden der Lutheraner und der Calvinisten (Reformierte) sowie der französisch-reformierten Gemeinde ein Gebäude zur gemeinsamen Nutzung zugewiesen (Simultankirche), bekannt unter dem Namen „kurfürstliches langes Stallgebäude“ oder auch Reithaus. Dieses Gebäude war um 1648 wieder aufgebaut worden, nachdem es vorher völlig verfallen war. Es handelte sich hierbei um ein sehr langes (288 Fuß, ca. 90,4 m), aber schmales Gebäude, das aufgrund der Bebauung der Gegend in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet war. 1700/1701 wurde von Giovanni Simonetti ein Entwurf des Baudirektors Martin Grünberg zum Umbau als Doppelkirche verwirklicht. Im Nordteil kamen die calvinistische französischsprachige Gemeinde und im südlichen Teil die deutschsprachigen Gemeinden unter. Die Eröffnungsfeier in französischer Sprache fand am 16. Mai, die in deutscher Sprache am 12. Juli 1701 statt.
Nunmehr war das ehemalige Reithaus ein zweigeschossiger, nur durch Lisenen leicht aufgelockerter nüchterner Zweckbau. Das hohe Satteldach wurde durch einen unvollendeten Turm unterbrochen, unter dem sich ein Mittelrisalit befand. Das dokumentierte auch die Trennung in zwei verschiedene Gemeinden nach außen. Im Jahr 1801 wurde der Turmaufbau vollendet. 1806 lagerten französische Besatzungssoldaten in der Kirche. 1809 fanden unter anderem hier die ersten Wahlen nach der Preußischen Städteordnung statt. Nach 1817 hatten sich die beiden deutschsprachigen Gemeinden im Rahmen der Preußischen Union vereinigt. Die französische Gemeinde blieb konfessionell calvinistisch, schloss sich aber organisatorisch, wie die anderen beiden Gemeinden, auch der Evangelischen Kirche in Preußen an. Um 1819 sollte der allgemein schlechte Zustand des Gebäudes, das teilweise einsturzgefährdet war, durch eine umfassende Sanierung wiederhergestellt werden. Allerdings war zu dieser Zeit schon an einen Neubau an der gleichen Stelle gedacht.
Weitere Museen in Berlin und Umgebung sind:
- Deutsches Historisches Museum in Berlin (0,2 km entfernt)
- Ägyptisches Museum Berlin in Berlin (0,4 km entfernt)
- Altes Museum in Berlin (0,4 km entfernt)
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