Galileum Solingen

Planetarium in Solingen

Beschreibung

Das Galileum Solingen ist ein am 5. Juli 2019 eröffnetes Planetarium mit Sternwarte im Solinger Stadtteil Ohligs. Es handelt sich um das erste und einzige Planetarium, das in einen stillgelegten Kugelgasbehälter eingebaut wurde. Das Projekt wurde von der Walter-Horn-Gesellschaft e. V., dem Trägerverein der Sternwarte Solingen, geplant und durchgeführt. Es ist ein Leuchtturmprojekt innerhalb des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts Ohligs, das durch die Städtebauförderung des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt wurde. Es ist einer von drei regional bedeutsamen außerschulischen Lernorten innerhalb des Bergischen Städtedreiecks und soll zugleich ein Begegnungs- und Veranstaltungsort für die Stadtteilbewohner sein. Schirmherr des Galileums ist seit Juni 2014 der Wissenschaftskabarettist und Moderator Vince Ebert.

Unter dem Namen Galileum Solingen plante die Sternwarte Solingen seit 2004 den Neubau eines modernen Planetariums in Solingen. Der Name Galileum bezieht sich auf den italienischen Universalgelehrten Galileo Galilei, der als erster mit einem Fernrohr den Himmel beobachtete. Zuerst sollte ohne öffentliche Förderung eine Planetariumskuppel (Durchmesser: 10 m) für 1,7 Millionen Euro neben der bisherigen Sternwarte an der Sternstraße in Solingen-Wald gebaut werden. Im November 2008 schlugen die Bergische Entwicklungsagentur und die Wirtschaftsförderung Solingen vor, im Südpark in Solingen-Mitte einen Neubau für Planetarium und Sternwarte zu errichten. Der Landschaftsverband Rheinland übernahm einen Teil der Planungskosten. Diese Alternative scheiterte aber an der mangelnden Aussicht auf Fördergelder, um die fast 2,5 Millionen Euro für einen Neubau im Südpark aufbringen zu können. Als Lichtblick erwies sich der Hinweis der Denkmalbehörde auf den zum Abriss im Herbst 2010 vorgesehenen Kugelgasbehälter der Stadtwerke Solingen an der Tunnelstraße in Solingen-Ohligs, wobei sich die erste Kostenschätzung für diesen Standort allerdings auf knapp fünf Millionen Euro belief. Am 9. Juli 2010 beschlossen die Gesellschafter der Bergischen Entwicklungsagentur, das Galileum Solingen als einen von drei regional bedeutsamen außerschulischen Lernorten neben der Junior-Uni Wuppertal und dem Deutschen Röntgen-Museum in Remscheid zu etablieren. Im Herbst 2010 sagten die Stadtwerke Solingen zu, auf den Abbruch des Kugelgasbehälters zugunsten des Galileums Solingen zu verzichten.

Die damals selbständige Stadt Ohligs errichtete an der Tunnelstraße ab 1891 ein Gaswerk, das am 1. Juli 1892 in Betrieb ging. Ein von der Stadt Solingen zunächst mit dem RWE, dann mit der 1926 gegründeten Ruhrgas AG abgeschlossener Lieferungsvertrag sah vor, die vorhandenen städtischen Gaswerke stillzulegen. Durch die Städtevereinigung 1929 war auch Ohligs davon betroffen. Am 13. Juli 1930 wurde Solingen-Ohligs an das Netz der Ruhrgas AG angeschlossen und der Eigenbetrieb eingestellt. Die Stadtwerke Solingen hatten sich verpflichtet, 60 Prozent des maximalen Tagesverbrauches zu speichern. Dazu gab es über das Stadtgebiet verteilte Gasometer. 1935 waren es neun mit insgesamt 54.000 m³ Fassungsvermögen, 1949 noch sieben mit insgesamt 49.000 m³. Der Kugelgasbehälter an der Tunnelstraße mit 26 m Durchmesser und einem Fassungsvermögen von 64.000 m³ wurde 1956/1957 gebaut, um gemäß dem Vertrag mit der Ruhrgas AG angesichts des gestiegenen Verbrauches ausreichend Speicherraum zur Verfügung zu stellen. 2009 wurde der Gasbehälter stillgelegt, da die Gasbeschaffung nunmehr über den Großhandel erfolgte und eine Zwischenspeicherung nicht mehr erforderlich war. Seit Ende 2014 ist die Walter-Horn-Gesellschaft e. V. Eigentümerin des Geländes an der Tunnelstraße und des Gasbehälters. Auf einem kleinen Teil des Grundstücks befindet sich noch eine Gasübergabe- und Regler-Station der Stadtwerke.

Am 16. November 2010 wurde der europaweite Architektenwettbewerb für das Planetarium mit angeschlossener Sternwarte gestartet. Mehr als 170 Architekturbüros aus ganz Europa bewarben sich, von denen 25 Büros für den Wettbewerb um insgesamt 21.000 Euro ausgewählt wurden. Am 11. Januar 2011 fand das Einführungskolloquium in der Festhalle Ohligs statt, an das sich eine Besichtigung des Kugelgasbehälters anschloss. 21 Büros reichten schließlich Entwürfe ein, aus denen das Preisgericht am 24. März 2011 vier Gewinner auswählte. Auf den ersten Platz kam einstimmig der Entwurf des Büros mvmarchitekt & starkearchitektur aus Köln. Dieser sah vor, Vereinsräume, Sternwarte und Ausstellungsräume in einem turmartigen Nebengebäude unterzubringen, das durch zwei gläserne Stege mit dem Planetarium im Kugelgasbehälter verbunden sein sollte. Es war der einzige Entwurf mit einer 360-Grad-Beobachtungsmöglichkeit für die Sternwarte. Die Kosten des Wettbewerbs, 40.000 Euro, konnten aus bereits eingegangenen Sponsorengeldern in Höhe von 65.000 Euro gedeckt werden. Der Wettbewerb wurde in einer internationalen Architekturwettbewerbsstudie untersucht.

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42697 Solingen
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