Gerechtigkeitsbrunnen Frankfurt am Main
Brunnen in Frankfurt am Main
Beschreibung
Der Gerechtigkeitsbrunnen (auch Justitiabrunnen) ist ein Springbrunnen auf dem Römerberg in Frankfurt am Main und eines der Wahrzeichen der Stadt. Er geht auf einen Vorgängerbau von 1543 an selber Stelle zurück und entstand in seiner heutigen Form 1611. Zur Zeit des Heiligen Römischen Reiches spielte er während des Krönungszeremoniells eine besondere, wenn auch kurzfristige Rolle als Weinbrunnen für den Kaiser und dann auch für das Volk. Der gegenwärtig zu sehende Brunnen ist eine weitgehend detailgetreue Kopie aus dem Jahr 1887, die der Frankfurter Weinhändler Gustav D. Manskopf finanzierte. Er steht unter Denkmalschutz.
Früheste und einfachste Form städtischer Brunnen waren Ziehbrunnen, die sich in der Altstadt von Frankfurt am Main aufgrund des hohen Grundwasserspiegels zudem sehr einfach realisieren ließen. Obwohl mit Sicherheit schon länger verbreitet, sind sie urkundlich nicht vor 1259 genannt, damit im Zusammenhang stehende Berufe des „bornmecher“ und „bornfeger“ dann zum ersten Mal in den städtischen Steuerbüchern von 1328.
Die ältesten Überlieferungen zum Thema eines moderneren „flissende borne“, also eines Springbrunnens, gehen auf den Frankfurter Geschichtsschreiber Achilles Augustus von Lersner zurück. In seiner Chronik berichtete Lersner Anfang des 18. Jahrhunderts über eine Röhrenleitung, die 1453 vom Mainzer Tor, also direkt westlich des heutigen Hermann-Schlosser-Hauses, zu einem Springbrunnen an der Alten Nikolaikirche gelegt worden sei. Die Richtigkeit dieser Angabe konnte der damalige Leiter des Frankfurter Stadtarchivs, Georg Ludwig Kriegk allerdings schon 1871 widerlegen. Durch ihn dagegen bestätigt wurde, dass der Rat im selben Jahr einen Ausschuss ernannte, der sich mit den Möglichkeiten einer Realisierung von innerstädtischen Springbrunnen beschäftigen sollte – nach den bis 1944 überwiegend erhaltenen Baurechnungen jedoch ergebnislos.
Ebenfalls durch damals noch lückenlos vorhandene Aufzeichnungen der mittelalterlichen Stadtverwaltung beglaubigen konnte Kriegk den Bericht Lersners zum knapp 100 Jahre später erfolgten Bau eines ersten Brunnens im Zentrum des Römerbergs: Den Anfang machte am 4. Februar 1541 der Leitungsbau, der, Lersner weiter folgend, spätestens am 23. März 1542 abgeschlossen war. Das hergeleitete Wasser erhielt nun zunächst einen provisorischen Abfluss. Nach Lersner begannen die eigentlichen Bauarbeiten auf dem Römerberg unter Anwesenheit einiger Ratsmitglieder noch am 17. Mai desselben Jahres und waren bis 18. August abgeschlossen.
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