Harzkornmagazin
Rathaus in Osterode
Beschreibung
Das Harzkornmagazin ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Osterode am Harz in Niedersachsen. Es wurde von 1720 bis 1722 im Stil des Barock als Kornmagazin für den Oberharzer Bergbau errichtet und dient nach Umbauten seit 1989 als Rathaus der Stadt Osterode am Harz.
Da im Oberharz wegen des Klimas und der Bodenbeschaffenheit nicht ausreichend Getreide angebaut werden konnte, war das Bergamt auf Zukäufe von Korn angewiesen, um die Bergleute und Hüttenarbeiter mit Brotgetreide zu versorgen. Eingekauft wurde Getreide aus dem Harzvorland sowie aus Sachsen. Das Getreide wurde eingelagert und zu stabilen Preisen an die Beschäftigten im Bergbau weitergegeben, auch wenn die Preise auf dem Markt stiegen. Da die Versorgung wegen Katastrophen oder Teuerungen nicht immer sichergestellt war, wurde bereits im Jahr 1684 über ein Bergmagazin zur Einlagerung nachgedacht. 1694 wurden in Goslar Kornböden zur Einlagerung angemietet, 1709 auch in Osterode am Harz, wo 3000 Malter Getreide lagerten.
Erste Planungen für ein Kornmagazin entstanden im Jahr 1704, die 1712 bei den Clausthaler Berg-Resolutionen bekräftigt wurden. Das Oberbergamt Clausthal wurde beauftragt, einen Plan für ein Gesamtmagazin zu erarbeiten, das jährlich 100.000 Malter Getreide für die Bergstädte im Oberharz umschlagen könne. Bis zum Jahr 1718 fiel der Beschluss für die Errichtung des Kornmagazins in der Stadt Osterode, die verkehrsgünstig an der Alten Harzstraße lag und in der Umgebung über das nötige Baumaterial verfügte. Der Berghauptmann Heinrich Albert von dem Bussche erteilte den Auftrag zum Bau des Gebäudes nach Plänen des Proviantverwalters Sudfeld Vick. Die Stadt Osterode erwarb die Grundstücke am heutigen Standort dafür. Es wurde mit der Herbeischaffung des Baumaterials begonnen und ein Kalk-Brennofen errichtet, um Kalksteine selbst herzustellen. Der benötigte Gips kam aus einem Steinbruch bei Düna und das Bauholz größtenteils aus dem Westerhöfer Wald.
Im Dezember 1719 wurde Christian Georg Vick nach Osterode beordert, um 1720 mit dem Bau zu beginnen. Die Oberaufsicht war ihm bereits 1718 übertragen worden, nachdem sein Bruder Sudfeld Vick verstorben war. Im Februar 1720 war der Baugrund hergestellt und musste wegen der naheliegenden Söse und des Mühlengrabens mit einer Drainage aus einem aus Naturstein gemauerten Gewölbe und einem Stichkanal versehen werden. Im April wurde der italienische Hof-Maurermeister Sebastian Crotogino aus Hannover für die Aufsicht der Maurerarbeiten verpflichtet, des Weiteren Gewerke für Zimmererarbeiten und Dacheindeckung mit Schiefer aus einem Schieferbruch bei Elbingerode. Für die Bildhauerarbeiten konnte Quirinius Ulrich aus Hannover gewonnen werden. Die Maurerarbeiten waren im Frühjahr 1721 abgeschlossen, das Dach wurde im Dezember 1721 geschlossen und der Bau im Jahr 1722 vollendet.
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- 19-Lachter-Stollen in Clausthal-Zellerfeld (10,8 km entfernt)
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