Heilandskirche am Port von Sacrow

Kathedrale / Dom in Potsdam

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Beschreibung

Südlich des Potsdamer Ortsteils Sacrow steht am Havelufer die Heilandskirche am Port von Sacrow, auch einfach Heilandskirche oder Sacrower Kirche genannt. Die aufgrund ihrer Lage und ihres Stils außergewöhnliche Kirche wurde 1844 errichtet. Friedrich Wilhelm IV. wünschte sich eine Kirche in italienischem Stil mit freistehendem Glockenturm (Campanile). Nach Skizzen des Königs wurde sie von seinem Architekten Ludwig Persius gebaut. Seit 1961 lag sie im Bereich der Berliner Mauer und erlitt in dieser Zeit erhebliche Schäden. Nach der politischen Wende wurde sie in den 1990er Jahren restauriert. Eingebettet in den Sacrower Schlosspark ist sie Teil der Potsdamer Havellandschaft, die von der Pfaueninsel bis nach Werder reicht. Die Heilandskirche ist Teil der Weltkulturerbestätte Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin und steht damit unter dem Schutz der UNESCO. Die Kirche hat diesen Status seit 1992, als die seit 1990 bestehende Weltkulturerbestätte um „Schloss und Park Sacrow und die Heilandskirche“ erweitert wurde.

Nach der Vorstellung von Persius hätte die Kirche „Das Schiff“ heißen sollen. Das Kirchensiegel trägt die lateinische Inschrift S(igillum) Ecclesiae sanctissimi Salvatoris in portu sacro. Übersetzt: „Siegel der Kirche des allerheiligsten Erlösers (Heilands) im heiligen Hafen“. Dabei wurde der slawische Ortsname Sacrow (za krowje bedeutet ‚hinter Gebüsch‘) als Ablativ-Form sacro des lateinischen Adjektivs sacer (‚heilig‘) verwendet. Das als lateinischer Heiligentitel allgemein bekannte Wort sanctus, dessen Superlativ sanctissimus im Text des Siegels vorkommt, ist eigentlich das Partizip Perfekt ‚geheiligt‘ zum nachklassischen Verb sancire (‚heiligen‘). „Heilandskirche am Port von Sacrow“ ist also eine nicht sehr genaue Übersetzung des Siegeltextes.

Die Kirche steht auf einer in den Jungfernsee ragenden Terrasse. Sie liegt 300 Meter südlich des kleinen Sacrower Schlosses und gehört zu dessen Schlosspark, den der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné ebenfalls in den 1840er-Jahren weiträumig umgestaltete. Das Dorf Sacrow, dessen alter Kern nordöstlich des Schlosses an der Havelbucht Sacrower Lanke liegt, ist seit 1939 Ortsteil von Potsdam. Sacrow und sein Schlosspark liegen auf einer 300 bis 500 Meter breiten, überwiegend bewaldeten Landbrücke, hinter der sich parallel zur Havel der Sacrower See erstreckt. Das der Kirche gegenüber liegende Havelufer ragt bis auf 200 Meter heran und ist ebenfalls bewaldet. Obwohl die Kirche nur 1,2 km Luftlinie von der Glienicker Brücke entfernt ist, beträgt der Landweg bis ins Zentrum des südwestlich des Jungfernsees gelegenen Potsdam über 10 km.

Über die erste Sacrower Kirche ist wenig bekannt. Das aus Feldsteinen gemauerte Gotteshaus stand mitten im Ort und verfiel höchstwahrscheinlich während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648). Die erste Erwähnung findet sich in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1661, als der Pfarrer aus Fahrland für die seelsorgerische Betreuung der Gemeinde zuständig war.

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