Heimatmuseum Prien
Museum in Prien am Chiemsee
Beschreibung
Das Heimatmuseum Prien (Eigenschreibweise: heimatMuseum Prien) in der bayerischen Marktgemeinde Prien am Chiemsee bezeichnet sich auch als Das Museum des westlichen Chiemgaus. Es zeigt Exponate zur Geschichte und Kunstgeschichte der Region.
Die Initiative zur Museumsgründung ging vom Apothekerbesitzer Paul Weinhart (1864–1925) und Hauptlehrer Lorenz Hartinger (1865–1921) aus. Weinhart wurde Leiter des Museums und finanzieller Förderer. Die Initiatoren wurden von ihren Frauen unterstützt. 2013 bezeichnete Zweite Bürgermeisterin Renate Hof die Schenkungen der 1911 aufgelösten Künstlergruppe „Bären und Löwen“ als „[…] endgültigen Anstoß, das Heimatmuseum 1913 zu gründen.“ Vor der Gründung wurden zunächst die umliegenden Gemeinden besucht, um monetäre Spenden und Exponate zu sammeln. Die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung war groß. Das erste Inventarbuch vom 22. Februar 1913 verzeichnete bereits 1500 Exponate. Therese von Bayern, Tochter des Prinzregenten Luitpold, stiftete den Jagdhut ihres Vaters mit Zigarre und Votivmedaille, was in der Presse Beachtung fand.
Einstweilen wurde die Sammlung in einem Raum, alsbald in drei Zimmern des Schulhauses von 1877 untergebracht. Noch unter dem Namen „Museum Prien“ wurde am 17. Juli 1913 das Museum feierlich der Gemeinde Prien übergeben, fünf Tage später für den Besuch freigegeben. Bereits einige Tage zuvor besuchten königliche Hoheiten die Ausstellung. Das Museum erfreute sich bei der Bevölkerung großer Beliebtheit.
Nach dem Tode Weinharts 1925 übernahm Oberpostmeister Wilhelm Meyer die Betreuung des Museums, unterstützt von Hauptlehrerin Antoine Büttner und Benedikt Kronast. Die Forderung nach größeren Räumen blieb nicht erhört. Das Gebäude wurde zunehmend für politische Zwecke benötigt. 1936 musste die Sammlung komplett in Speicher, Schuppen, Privathäuser ausgelagert werden. Noch im selben Jahr wurde der Neubau eines Museums vom Gemeinderat beschlossen, jedoch nie umgesetzt. 1938 begann die Herrichtung des Kistleranwesens „Beim Mayrpaul“ von 1837, um das Museum aufzunehmen. Viele der Böden und hölzernen Innenausbauten, wie zum Beispiel Bänke und Türen, sind auch heute noch original erhalten.
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Mittel knapp. Dennoch konnte es am 5. Dezember 1942 offiziell eröffnet werden, nun unter dem Namen „Heimatmuseum“. Die Feier fand aus Platzgründen allerdings im Schulhaus statt. Am 24. Februar 1943 wurde das Haus für Besucher freigegeben. Das Museum musste bald abermals geräumt werden, um Wohnraum für Flüchtlinge und Ausgebombte zu schaffen. Die amerikanischen Besatzungstruppen beschlagnahmten die Waffensammlung.
Weitere Museen in Prien am Chiemsee und Umgebung sind:
- König Ludwig II.-Museum in Prien am Chiemsee (4,3 km entfernt)
- EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte in Amerang (15,8 km entfernt)
- Bauernhausmuseum Amerang in Amerang (16,4 km entfernt)
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