Märkisches Museum

Museum in Berlin

Beschreibung

Das Märkische Museum liegt im Berliner Ortsteil Mitte des gleichnamigen Bezirks. Es ist das Stammmuseum der Stiftung Stadtmuseum Berlin mit den Themenschwerpunkten Kultur und Geschichte.

Die Vorgeschichte des Museums begann mit der beschleunigten Entwicklung Berlins von einer etwas verschlafenen Residenz- zur Industrie- und Großstadt. Zwischen 1850 und 1870 verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf über 800.000. Die Stadt brauchte eine professionelle Verwaltung und ein neues Rathaus. 1861 wurde an der damaligen Königstraße der Grundstein für ein ausreichend geräumiges Gebäude gelegt, das spätere Rote Rathaus. Sein Turm überragte das Berliner Schloss, ein Ausdruck des neuen bürgerlichen Selbstbewusstseins. Zur gleichen Zeit, mit dem schnellen Wandel des Stadtbildes, entwickelte sich ein verstärktes Interesse des Bürgertums an der Geschichte der Stadt, an dem, was verloren war oder durch Umbau gerade verloren ging. Dieses Interesse war bald ein fester Bestandteil bürgerlicher Geselligkeit und äußerte sich auch in der Gründung des Vereins für die Geschichte Berlins. Ihm gehörten auch die ersten Fotografen Berlins an, die den schnellen Wandel der Stadt mit dem neuen Medium dokumentierten. Sie stellten dem Verein und später dem Museum Abzüge ihrer Aufnahmen zur Verfügung. Daraus entstand eine der ersten systematischen fotografischen Sammlungen, die die Physiognomie der Stadt selbst und ihre Architektur zum Ziel hatte. Einige der Bilder des Fotografen F. Albert Schwartz sind heute als Reproduktionen im U-Bahnhof Spittelmarkt zu sehen.

Bevor die Verwaltung in das neue Rathaus umzog, musste in den alten Amtsstuben, Kellern und Speichern Inventur gemacht werden. Vieles wurde vernichtet, anderes, wenn es besonders alt oder wertvoll aussah, zunächst dem Archiv und dann der neu gegründeten Abteilung Sammlungen übergeben. Zum Leiter der Abteilung wurde der Stadtrat Ernst Friedel bestellt, der eigene historische Fundstücke aus der Provinz Brandenburg in die Städtische Sammlung einbrachte und am 9. Oktober 1874 das Märkische Provinzialmuseum im Palais Podewils gründete, das erste rein bürgerliche, vom Königshaus unabhängige Museum Berlins. Es war ausgestattet mit einem Etat von nur 2000 Mark und daher von Anfang an auf Stiftungen und Spenden angewiesen. Zum Ankauf von fotografischen Aufnahmen des Stadtbildes bewilligte später der Kaiser einen eigenen Etatposten.

Die Sammlung war äußerst beengt im Rathaus untergebracht. Die erste Besucherordnung von 1875 nannte unter Punkt eins Öffnungszeiten von zwei oder drei Stunden an drei Tagen in der Woche, schrieb unter Punkt zwei vor: „Der Besuch ist unentgeltlich, den Aufsehern die Annahme von Geschenken verboten“ und unter Punkt fünf: „Nur reinlich gekleidete Personen haben Zutritt“. In einem Bittbrief an die Öffentlichkeit ersuchte die Direktion darum, das Museum zu unterstützen „mit freiwilligen Spenden von Objecten, […] sofern sie culturgeschichtliches Interesse haben“. Der Aufruf hatte überraschend großen Erfolg. Zahlreiche naturgeschichtlich und kulturhistorisch interessante Gegenstände wurden gestiftet. Im Berlin der Gründerzeit wurde vielerorts gegraben, immer wieder kamen brauchbare Fundstücke zutage und vergrößerten die Sammlungen. Das Museum zog aus Platzmangel von einem Provisorium ins nächste. Wegen der beengten, chaotisch anmutenden Unterbringung der Ausstellungsstücke galt das Museum vielen Beobachtern als bloße Rumpelkammer, allerdings nicht mit nur nutzlosem Inventar: 1878 wurde mit einem vom Museum ausgeliehenen Henkersbeil der Klempnergeselle und Kaiser-Attentäter Max Hödel hingerichtet.

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Weitere Museen in Berlin und Umgebung sind:

Am Köllnischen Park 5
10179 Berlin
  • Kunst & Museen
Berlin

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