Marktbrunnen Mainz
Brunnen in Mainz
Beschreibung
Der Marktbrunnen in Mainz ist ein Renaissance-Brunnen auf dem Markt. Er wurde 1526 von dem Kurfürst Albrecht von Brandenburg gestiftet und wahrscheinlich in der Werkstatt des Mainzer Bildhauers Peter Schro geschaffen. Der Marktbrunnen ist einer der ersten architektonisch ausgeformten Zierbrunnen der Renaissance und gilt als der bedeutendste seiner Art.
Anlass der Stiftung des Brunnens für die Mainzer Bevölkerung waren zwei Ereignisse: Zum einen feierte der Stifter, der Mainzer Kurfürst und Kardinal Albrecht von Brandenburg, das glückliche Ende des Deutschen Bauernkrieges in seiner Residenzstadt. Dort war es im April 1525 zu Unruhen und zu einer Verabschiedung von 31 Artikel der aufständischen Bevölkerung gekommen, denen die städtische Administration und das Domkapitel in Abwesenheit des Kurfürsten zustimmen musste. Nach der militärischen Niederschlagung des Bauernaufstandes unterwarfen sich die Mainzer jedoch zum 1. Juli 1525 ohne weitere Aktionen wieder ihrem Landesherren. Mit der Inschrift am repräsentativen Marktbrunnen ehrte Albrecht aber auch Kaiser Karl V. und seinen Sieg bei Pavia über Franz den I., dessen Gefangennahme ebenfalls erwähnt wird.
Der Brunnen, den Albrecht ausdrücklich der Mainzer Bevölkerung stiftete, war zuerst als Ziehbrunnen konzipiert und wurde zu einer wichtigen Frischwasserquelle in der Innenstadt. 1767 baute man ihn zu einem Pumpbrunnen um. 1889 wurde der Marktbrunnen erstmals an die Nordostseite des Platzes versetzt und später mit einer Madonnenfigur als oberen Abschluss ergänzt. Während des Zweiten Weltkrieges war der Marktbrunnen eingemauert und überstand die Bombardierungen von Mainz ohne größere Schäden. Im Rahmen der Neugestaltung der Domumgebung und der Einrichtung einer großen zusammenhängenden Fußgängerzone verbrachte man ihn 1975 schließlich wieder an seinen ursprünglichen Standort, in der Nähe der Domhäuser.
Bei dem Marktbrunnen handelt es sich um einen Dreistützenbrunnen aus rotem Sandstein. Der runde Brunnentrog, zu dem zwei flache Stufen hinaufführen, wird durch die drei Postamente der flach reliefierten Pfeiler gegliedert. Diese tragen ein dreieckig geformtes umlaufendes Gebälk an der sich auch die Stifterinschrift befindet. Über dem Gebälk befindet sich eine figürlich reich verzierte und durchbrochene Bekrönung aus hellem Sandstein. Den Abschluss des Brunnens bildet ein Pfeilerbaldachin. Auf diesem saß ursprünglich die so genannte „Marktfahne“ mit dem Wappen des Landesherrn, der als Schutz- und Gerichtsherr des Marktes fungierte. Heute befindet sich dort eine nachträglich aufgesetzte Madonnenfigur. Diese wurde 1890 von dem Mainzer Bildhauer Valentin Barth geschaffen und nach der ersten Versetzung des Marktbrunnens aufgesetzt. Bei dieser Gelegenheit erfolgte auch eine umfassende Restaurierung der oberen Teile des Brunnens, die größtenteils durch Kopien aus gelbem Sandstein ersetzt wurden. Auch die Pfeilerinnenseiten und der Trog wurden überarbeitet. In einer Inschrift am Beckenrand findet sich die Signatur des Restaurators: VAL. BARTH, SCULPTOR / MOGUNTINUS, / NOVAVIT ET PERFECIT / MDCCCXC.
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