Mönchskirche / Wasserturm
Sehenswürdigkeit in Bautzen
Beschreibung
Die Mönchskirche, sorbisch Mniša cyrkej, ist eine heute nur noch als Ruine erhaltene ehemalige Klosterkirche der Franziskaner in der Altstadt von Bautzen.
Der Bau der Kirche wurde um 1240 zusammen mit dem Komplex des Franziskanerklosters, mehreren Gebäuden und Höfen auf dem südöstlich vor der Ortenburg gelegenen Burglehn begonnen. Gemäß örtlicher Überlieferung wurde der Baugrund von Angehörigen des Landadels gestiftet, darunter Thiesko von Pannwitz, der Bau selbst von Otto dem Frommen, Markgraf zu Brandenburg, und seiner 1243 angetrauten Gemahlin Beatrix (Božena), der Tochter König Wenzels I. von Böhmen, welche das Gebiet um Bautzen als Mitgift erhalten hatte. Der erste sichere Beleg des Klosters des 1210 gegründeten Franziskanerordens stammt vom 6. Mai 1248, als ein päpstlicher Ablass des Papstes Innozenz IV. für den Abschluss des Baues bewilligt wurde. Dieser wurde auf Anregung des Provinzialministers der Sächsischen Franziskanerprovinz (Saxonia), zu der das Kloster gehörte, und der Ordensbrüder zu Bautzen erlassen. Die Mönchskirche trug das Patrozinium der heiligen Gottesmutter Maria.
Am 1. August 1401 brannte das Franziskanerkloster vollständig ab, wurde aber wieder aufgebaut. Durch einen erneuten Brand 1441 wurde das Kirchendach zerstört. Das Kloster wurde infolge der Reformation in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aufgehoben. Am 2. Juli 1598 brannten das Kloster und die Kirche vollständig nieder und wurden nicht wieder aufgebaut. Erhalten ist die frühgotische Mönchskirchenruine mit Spitzbogenfenstern und Portal.
1620 wurde das begonnene Abtragen der Klostermauern durch den Stadtrat wieder abgebrochen. Nach dem Brand 1598, aber besonders während des Dreißigjährigen Krieges ließen sich mittellose Bürger in den Kirchenruinen des Klosterbereiches nieder und bauten sich einfachste Häuser, die sogenannte „Budenstadt“ bzw. Mönchskirchensiedlung. 1893 zählte die kleine Ansiedlung 18 Häuser mit 53 Haushaltungen. Diese kleinen Wohnhäuser wurden am 10. Februar 1894 nachts in der zwölften Stunde bei einem Brand Opfer der Flammen, das im Haus Burglehn (Kat.-Nr. 261) ausgebrochen war und rasch auf den gesamten Kirchbereich übergriff.
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