Museumsbahn Schönheide
Museumsbahn in Schönheide
Beschreibung
Die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld war die erste, steilste und längste sächsische Schmalspurbahn. Die rund 42 Kilometer lange Bahnstrecke mit einer Spurweite von 750 Millimetern verlief von Wilkau-Haßlau über Kirchberg und Schönheide nach Carlsfeld durchgehend im Westerzgebirge, lediglich bei Rothenkirchen berührte die Strecke das Vogtland. Die ab 1881 in vier Abschnitten eröffnete Strecke gehörte zu den stärker frequentierten Schmalspurbahnen. Zwischen 1965 und 1977 wurde der Verkehr schrittweise beendet.
Seit der politischen Wende im Osten Deutschlands arbeiten zwei Museumsbahnvereine an einem abschnittsweisen Wiederaufbau als Museumsbahn. Bislang wurden außer einem circa vier Kilometer langen Streckenabschnitt bei Schönheide Mitte auch die beiden Bahnhofsanlagen Schönheide Süd und Carlsfeld teilweise wiederaufgebaut.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die Verkehrsanbindung der Stadt Kirchberg sowie ihrer Umgebung äußerst schlecht. Lediglich eine Botenpost verkehrte viermal die Woche – ab 1850 täglich – zwischen Kirchberg und Silberstraße, die 1855 durch eine zweimal täglich fahrende Postkutsche ergänzt wurde. Durch den Aufschwung der Textilindustrie im Raum Kirchberg stieg das Verkehrsbedürfnis ab den 1860er Jahren weiter an. Einer weiteren ungebremsten Entwicklung der Textilindustrie stand allerdings die Wasserkraft als Antriebsmittel, deren Nutzung nicht nur begrenzt, sondern auch noch jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen war, entgegen. Mit einem Eisenbahnbau wäre der Anschluss ans aufstrebende Zwickauer Steinkohlenrevier verbessert worden. Neben den niedrigeren Transportkosten wäre dadurch die Industrie unabhängiger von der Wasserkraft geworden, da bislang Steinkohleimporte aus anderen Gegenden nur schwer möglich waren. Braunkohleimporte aus Böhmen, wie sie für weite Teile des Erzgebirges und Erzgebirgsvorlandes bis ins 20. Jahrhundert typisch waren und oft mit ein Grund zum Bau von Bahnstrecken waren spielten im Kirchberger Raum keine Rolle.
Bereits 1864 erhielt eine private Gesellschaft die Konzession zum Bahnbau, das Projekt wurde aber wie ein weiteres von 1875 wegen finanzieller Probleme nicht durchgeführt. 1866/67 wurde lediglich eine Chaussee zwischen Wilkau und Kirchberg gebaut und 1868 der Haltepunkt Wilkau an der 1858 eröffneten Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau eingerichtet, doch mit diesen Maßnahmen verbesserte sich die Verkehrsanbindung von Kirchberg schon beträchtlich.
Weitere Museumsbahnen in der Umgebung sind:
- Preßnitztalbahn in Jöhstadt (41,3 km entfernt)
- Kohlebahn Meuselwitz–Haselbach–Regis-Breitingen in Meuselwitz (60,2 km entfernt)
- Rodachtalbahn in Kronach (89,6 km entfernt)
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