Neptunbrunnen Dresden
Brunnen in Dresden
Beschreibung
Der Neptunbrunnen ist der bedeutendste barocke Brunnen in Dresden. Er befindet sich im Stadtteil Friedrichstadt im ehemaligen Französischen Garten des Palais Brühl-Marcolini, dem heutigen Krankenhaus Friedrichstadt. Der Brunnen wurde 1741 bis 1746 durch Lorenzo Mattielli nach Plänen von Zacharias Longuelune errichtet. Die Reliefs „Romulus und Remus“ (Rom) sowie „Pyramiden und Sphinx“ (Ägypten) an den Postamenten des Neptunbrunnens schuf bzw. erneuerte der Dresdner Bildhauer Franz Schwarz um 1890.
Der 40 Meter breite Sandsteinbrunnen bildet den Abschluss der Mittelachse des Palais. Er ist dreigeschossig aufgebaut und wird durch das antike Götterpaar Amphitrite und Poseidon auf einem Muschelwagen bekrönt. Der Wagen wird von Zephyr und einer Nereide gelenkt. Daneben ist eine Horn blasender Triton dargestellt. Auf dem Postament zur Linken ruht an einer Urne der Tiber mit dem Schilfkranz im Haar, zur Rechten der Nil mit verschleiertem Haupt. Am Postament links in Relief die Wölfin mit Romulus und Remus, im Hintergrunde Reste altrömischer Bauten, rechts eine ägyptische Landschaft mit Obelisken und dem Pharus, zur Linken eine Sphinx, von spielenden Kindern umringt. Zehn Quellen entströmten den Urnen, der Muschel, dem Muschelhorn des Tritonen, den Rachen der Hippokampen und des Delphins. Im großen Becken stiegen aus kleinen Felsgruppen zwei Wasserstrahlen gegen zehn Meter hoch empor. Links und rechts führen Rampen zu der Höhe Poseidons hinauf.
Die Wirkung des Brunnens auf den Betrachter ist durch die Umgebungsbebauung ab dem 19. Jahrhundert eingeschränkt. Ursprünglich befand er sich als Point de vue am Ende einer Allee und war von einer vasengeschmückten Lattenkonstruktion im Stil des Barock umrahmt. Neptun stand damit wie auf einer Bühne. Diese Inszenierung wurde unter dem späteren Besitzer des Palais, Camillo Marcolini verändert, um den Brunnen wurden Pappeln gepflanzt. Seit 1845 befindet sich im Palais das Krankenhaus Friedrichstadt, die Sichtachse vom Palais zum Brunnen wurde mit der Errichtung von Klinikbauten zerstört. An den Eingängen standen ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts je zwei kolossale 21 Meter hohe Vasen mit Darstellungen festlicher Aufzüge zu Ehren von Göttern.
Schon seit den 1850er-Jahren gab es Pläne, den Brunnen an einen geeigneteren Ort zu versetzen. Gutachten und Kostenvoranschläge gab es unter anderem vom Dresdner Bildhauer Franz Schwarz. Hans Erlwein hingegen plante, Klinikbauten abzureißen und die Parkanlage um den Brunnen neu zu gestalten. Seit Anfang der 1990er Jahre und auch mit Fertigstellung der Restaurierung 2011 gab es Pläne und Debatten, den Brunnen zu versetzen, sie wurden jedoch bislang nicht verwirklicht.
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