Rathaus Krefeld

Rathaus in Krefeld

Beschreibung

Das Stadtschloss Krefeld, auch Palais von der Leyen genannt, ist das ehemalige Stadtpalais der Seidenweberfamilie von der Leyen im Zentrum der niederrheinischen Stadt Krefeld. Das klassizistische Gebäude wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert unter Conrad von der Leyen errichtet und im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Nach seinem Wiederaufbau in den 1950er Jahren bildet es heute den Kern des Krefelder Rathauses und steht unter Denkmalschutz.

Conrad von der Leyen, königlich preußischer Kommerzienrat und ältester Sohn von Peter von der Leyen, hatte gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein Terrain im Westen der damaligen Stadtumwallung von Krefeld erworben und wollte dort ein neues repräsentatives Wohnhaus als Stammsitz seiner Familie errichten. Am 29. Juli 1790 stellte er einen Antrag, um die Krefelder Stadtmauer an dieser Stelle mit königlicher Genehmigung durchbrechen und um das Grundstück für den Neubau herumführen zu dürfen. Die Erlaubnis, so vorzugehen, wurde ihm am 20. September desselben Jahres erteilt. Baubeginn für das Stadtpalais war im Februar 1791. Die Pläne für den Neubau lieferte der Architekt Martin Leydel, der ein Hauptgebäude und zwei frei stehende Seitenflügel als Remisentrakt und Stallungen sowie als Reitbahn plante. Vermutlich handelte es sich jedoch nicht um einen eigenständigen Entwurf Martin Leydels, sondern er orientierte sich wahrscheinlich an vorhandenen Skizzen seines 1782 verstorbenen Bruders Michael Leydel.

Bis 1794 entstand das seinerzeit prachtvollste Haus Krefelds, das eindrucksvoll den Reichtum und das Ansehen des Bauherrn zeigte und aufgrund seiner Größe im Verhältnis zu damaligen Stadt wie ein Monumentalbau wirkte. Schon Zeitgenossen nannten das Gebäude „das Schloss“, weswegen es heute als Stadtschloss und (seltener) Schloss von der Leyen bekannt ist. Pracht und Größe des Palais zogen jedoch auch Kritik nach sich: Der Erbauer habe damit „die Schranken kaufmännischer Frugalität allzu weit überschritten und die Fesseln mennonitischer Konvenienz völlig abgeschüttelt“. Beim Einzug im September 1794 waren die Bauarbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen. Als nur zwei Monate später französische Revolutionstruppen im Zuge der Koalitionskriege Krefeld besetzten, wurden im obersten Stockwerk des Palais französische Soldaten einquartiert.

Nach dem Tod Conrad von der Leyens im Juni 1797 erbte sein Sohn Friedrich Heinrich den Besitz. Allerdings nutzten er und seine Familie das Gebäude kaum, denn sie empfanden es als unpraktisch und unwohnlich, aber Napoleon Bonaparte nahm bei seinem Besuch in Krefeld im Jahr 1804 Quartier im Schloss. Unter der französischen Herrschaft war die wirtschaftliche Lage der Eigentümerfamilie nicht mehr so rosig wie im 18. Jahrhundert, und Conrad von der Leyens Nachfahren sahen das große Stadtpalais als Last an. Seine älteste Tochter Maria war das letzte Familienmitglied, das im Palais wohnte. Als sie am 24. Januar 1857 starb, hinterließ sie ein Testament, in dem sie ein lebenslanges Wohnrecht für ihre Kammerjungfer, ihre Gesellschafterin und den Gärtner verfügt hatte. Ihr Erbe, Conrad Wilhelm von der Leyen, konnte das ungeliebte Gebäude deshalb vorerst nicht verkaufen. Erst 1860 bot sich ihm die Möglichkeit: Er veräußerte den Bau am 12. Januar jenen Jahres für 25.000 Reichstaler an die Stadt Krefeld, die ihn als neues Rathaus nutzen wollte. Der städtische Plan erntete anfangs viel Kritik, denn das Gebäude stand zu jener Zeit noch weit vom Stadtkern entfernt, doch mit dem allmählichen Wachstum Krefelds relativierte sich die anfangs ungünstige Lage. Die Stadt ließ einige durch die vorgesehene Nutzungsweise bedingte Umbauten vornehmen und das Gebäude vollständig renovieren. Dabei wurden die alten Sprossenfenster durch Flügelfenster ersetzt und der seinerzeit marode hölzerne Säulenvorbau in Massivbauweise erneuert. 1865 wurden große Statuen in Form von preußischen Adlern auf die östlichen Gebäudeecken gesetzt, die dort bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs verblieben. Die Bauarbeiten schlugen mit Gesamtkosten von rund 60.000 Reichstalern zu Buche.

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