Rathaus Tübingen
Rathaus in Tübingen
Beschreibung
Das Tübinger Rathaus wurde ab 1435 erbaut und in mehreren Phasen erweitert und renoviert. Es diente ungefähr von 1471 bis 1805 als Sitz des Hofgerichts des Landes Württemberg. Neben Gerechtigkeitsbildern, Friesen und Sgraffito-Bemalungen enthält die Fassade eine astronomische Uhr. Das Gebäude hat eine Länge von ca. 20 Metern, ist ca. 15 Meter breit und hat bis zur Traufe eine Höhe von ca. 20, bis zum First von ca. 30 Metern.
Die Stadt Tübingen erwarb ab dem 28. Mai 1433 verschiedene Häuser am Marktplatz, um diese abzureißen und ab 1435 das Tübinger Rathaus, als zweistöckigen alemannischen Fachwerkbau, an deren Stelle zu erbauen. Das Stadtgericht Tübingens hielt seine Verhandlungen nach altem Brauch zunächst unter freiem Himmel ab, wahrscheinlich auf dem Marktplatz, verlegte seinen Sitz jedoch später ins Rathaus. Die erste bekannte Urkunde einer Gerichtsverhandlung im Rathaus stammt vom 19. September 1458. Offiziell dokumentiert wurde die Verlegung des Gerichts ins Rathaus durch eine Urkunde Kaiser Friedrichs III. vom 12. August 1471. Zwischen 1495 und 1496 erweiterte Graf Eberhard im Bart das Rathaus um ein Stockwerk, in dem sich der Gerichtssaal befand. 1508 folgte wahrscheinlich die Aufstockung eines dritten Obergeschosses. 1511 wurde die astronomische Uhr durch den Tübinger Professor Johannes Stöffler (1452–1531) konstruiert und angebracht, deren originales Zifferblatt im Stadtmuseum zu finden ist. Als Dank für die Haltung der Stadt Tübingen während des Aufstands des „Armen Konrads“, wurde Tübingen am 18. August 1514 zum Ständigen Sitz des Hofgerichts des Landes Württemberg bestimmt.
Der Keller des Rathauses stand dem Spital zur Verfügung, im Erdgeschoss waren bis ins 16. Jahrhundert ein Gefängnis, eine Bäckerei, eine Metzgerei und ein Zuchthäuslein untergebracht. 1548 erfolgte der Anbau eines Salzhauses, eine Erweiterung nach Westen und die Vergrößerung der Mittelfenster im dritten Obergeschoss. Im ersten Stock befindet sich der 1596 errichtete „Öhrn“, ein Empfangs- und Warteraum mit Holzgestaltungen aus dem 15. Jahrhundert, in dem wahrscheinlich auch Feste gefeiert wurden. Außerdem liegen dort die „Lederbühne“, ein Versammlungsort der Bürgerschaft, sowie Verkaufsräume von Gerbern und des Salzmagazins der Stadt. Zwei Jahre später erhielt das Rathaus zur Verschönerung einen Ziergiebel. Um 1600 wurde an der Südostecke eine Plastik in Form einer Bacchantin angebracht, welche trunken ihr Kleid hinter sich wirft und, nach St. Urban, dem Patron der Weingärtner, auf die Bedeutung des Marktplatzes als Umschlagplatz für Wein hinweist. 1668 fand der vorher in der kleinen und großen Gerichtsstube des ersten Stocks tagende Gemeinderat im Großen Sitzungssaal eine neue Bleibe.
Nach den Renovierungsarbeiten im Jahr 1698 wurde die kleine Gerichtsstube des Rathauses 1760 umgebaut und die Stuckdecke mit einer neuen Bemalung versehen. Am 30. März 1805 wurde das bisher im dritten Stock des Rathauses tagende Hofgericht des Landes Württemberg nach Stuttgart verlegt. Die 1511 erbaute astronomische Uhr befand sich bis 1849 neben der Rathauskanzlei und wurde danach in den Turm des Rathauses umgesetzt. 1876 erhielt die Fassade des Rathauses anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der Tübinger Universität eine neue Sgraffito-Bemalung. Zwischen 1908 und 1909 entstand ein Erweiterungsbau im Westen, des Weiteren wurden die bis dahin vorhandene Außentreppe am Rathaus beseitigt und das Salzhaus in städtische Diensträume umgestaltet.
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