Rotes Rathaus

Rathaus in Berlin

Beschreibung

Das Rote Rathaus ist das Berliner Rathaus, der Sitz des Regierenden Bürgermeisters, der Senatskanzlei und Tagungsort des Senats von Berlin. Es befindet sich in der Rathausstraße 15 im Ortsteil Mitte. Errichtet wurde es von 1861 bis 1871 nach Plänen Hermann Friedrich Waesemanns im Rundbogenstil als Sitz des Oberbürgermeisters, der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats von Berlin. Seine Bezeichnung geht auf die rote Ziegelfassade zurück.

Das Rote Rathaus umgeben die Rathausstraße (Nordwest), Jüdenstraße (Nordost), Gustav-Böß-Straße (Südost) und der Spandauer Straße (Südwest). Die während der DDR-Zeit um 1950 vollzogene großzügige Abräumung Alt-Berlins führte zu großen Freiflächen um das Rote Rathaus. Die Flächen füllten ab den späten 1960er Jahren der Park am Fernsehturm, die Rathauspassagen und in den 1980er Jahren das Marx-Engels-Forum und das Nikolaiviertel zum Teil auf. Das Marx-Engels-Forum und den Park am Fernsehturm bezeichnet die Stadtentwicklungsverwaltung von Berlin seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts zusammenfassend als Rathausforum, einen offiziellen Namen trägt die Anlage jedoch nicht. Der Großteil des Gebietes hat in dieser Form theoretischen Bestandsschutz bis 2030. Die Kreuzung der Hauptachsen des Fernsehturms und des Rathauses markiert seit 1969 der ursprünglich vor dem Stadtschloss stehende Neptunbrunnen.

Unmittelbar vor dem Roten Rathaus entstand unter der Rathausstraße seit 2013 der U-Bahnhof Rotes Rathaus als Teil der Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. Er wurde am 4. Dezember 2020 eröffnet. Den Bauarbeiten waren archäologische Grabungen vorausgegangen, die unerwartet gut erhaltene Reste des mittelalterlichen Berliner Rathauses, des Rathausturms und der Gerichtslaube freilegten. Große Teile davon sollen in Form eines archäologischen Fensters präsentiert werden.

Bevor das heutige Ratsgebäude entstand, hatte Karl Friedrich Schinkel um 1817 eine Serie von Umbauplänen des alten Rathauses vorgelegt. Die genügten vermutlich nicht den Vorstellungen der Städtischen Baudeputation, denn diese schrieb 1857/1858 eine Konkurrenz (einen Wettbewerb) für einen kompletten Rathausneubau aus, „ein der Bedeutung der Stadt würdiges Monument“ sollte entstehen. Namhafte Architekten hatten Entwürfe eingereicht, unter anderem Friedrich von Schmidt (der das Wiener Rathaus geplant hatte), Eduard Knoblauch und Ernst Klingenberg sowie Friedrich Adler, Hermann Nicolai und Robert Cremer. Die genannten Baumeister erhielten zwar Preise für ihre Entwürfe, gebaut wurde danach jedoch nicht. So erhielt der preußische Königliche Baurat Hermann Friedrich Waesemann 1859 den Auftrag für den Bau nach eigenen Entwürfen. In die arbeitete er entsprechend den Ratsvorstellungen einige Ideen der Konkurrenz ein.

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Rathausstraße 15
10178 Berlin
  • Sehenswürdigkeit
Berlin

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