Schwabentor
Sehenswürdigkeit in Freiburg im Breisgau

Beschreibung
Das Schwabentor (im Mittelalter auch Obertor genannt) ist das jüngere der beiden noch erhaltenen Stadttore (→ Martinstor) der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Freiburg im Breisgau.
Der um 1250 errichtete Torturm besaß ursprünglich einen Zwinger in Richtung Stadtgraben und war zur Stadtseite hin offen, erst 1547 wurde er mit einer steinernen Wand zur Stadt geschlossen. 1572 wurde ein Treppentürmchen angefügt. 100 Jahre später malte Mathäus Schwäri auf der Innenstadt-Seite das Bild eines Kaufmanns mit einem Fuhrwerk, zu dem im 19. Jahrhundert die Legende vom Schwaben entstand, der mit zwei Fässern voll Geld nach Freiburg kam, um die Stadt zu kaufen. Er wurde ausgelacht, doch war das Gelächter noch größer, als sich herausstellte, dass die Fässer nur Sand und Kieselsteine enthielten — seine Frau hatte vor seiner Abreise heimlich das Geld gegen die wertlose Füllung ausgetauscht.
Bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts blieb das Schwabentor weitgehend unverändert. Während Teile der Bürgerschaft aus verkehrstechnischen Gründen nun den Abriss der beiden noch erhaltenen Stadttore forderten, setzte sich der Oberbürgermeister Otto Winterer dafür ein, sie zu erhalten und auszugestalten. Im Juni 1896 begann ein Wettbewerb unter deutschen Architekten, um einen Entwurf für die Ausgestaltung von Martins- und Schwabentor auszuwählen. Das Privathaus Krauß an der Seite Richtung Schlossberg hätte dafür ebenso umgestaltet werden können wie ein altes Feuerspritzenhaus auf der anderen Seite. Für den oberen Turmabschluss wurde eine „wirkungsvolle“ und „zeitgemäße“ Gestaltung gefordert. Neben Winterer waren Josef Durm, Carl Schäfer, Max Meckel sowie ein Mitglied des Stadtrates als Preisrichter tätig. Allerdings wurde keiner der Wettbewerbsbeiträge umgesetzt. Stattdessen bat die Stadtverwaltung Meckel und Schäfer um Angebote, da sich die Programmbedingungen geändert hätten. So war 1899 der Bau der elektrischen Freiburger Straßenbahn beschlossen worden, was die Zurücksetzung der Privathäuser verlangte, die an die beiden Türme grenzten. Schäfer schlug eine Erhöhung des Schwabentors von 26 auf 65 Meter vor, beim Martinstor von 22 auf 66 Meter. Als Grund nannte er die inzwischen höheren Häuser in der Umgebung. Sein Entwurf kombinierte die bestehenden Bauteile aus dem frühen 13. Jahrhundert mit spätgotischen Aufbauten aus dem 15. Jahrhundert. Im Sommer 1901 wurde der Umbau durch das Freiburger Bauunternehmen Geis & Bauer durchgeführt und das erhöhte Schwabentor mit einem Treppengiebel nach dem Vorbild norddeutscher Stadttürme versehen. Am 28. August 1901 wurde bei beiden Stadttoren Richtfest gefeiert, bevor sie am 14. Oktober mit Inbetriebnahme der Straßenbahn vollendet wurden.
1903 fügte Fritz Geiges auf der Außenseite das Bild des Freiburger Stadtpatrons Sankt Georg als Drachentöter hinzu. Die Umbauten fanden 1913 mit der Errichtung von Nebengebäuden in historisierendem Stil ihr Ende. 1954 wurde der Umbau teilweise rückgängig gemacht, und das Schwabentor erhielt ein schlichteres, dem ursprünglichen Zustand ähnelndes Zeltdach nebst Glockentürmchen mit Zwiebelhaube. 1999 wurden erschütterungsarme Straßenbahngleise eingebaut.
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