Segantini Museum
Museum in St. Moritz
Beschreibung
Das Segantini Museum in St. Moritz zeigt Werke des Malers Giovanni Segantini. Es wurde im Sommer 1908 eröffnet und im September des gleichen Jahres fertiggestellt. Erbaut wurde es nach Plänen des Architekten Nicolaus Hartmann (1880–1956) als eine Art begehbares Denkmal. Der Bau mit der mächtigen Kuppel orientiert sich an dem Pavillon, den Segantini für sein Engadinerpanorama an der Pariser Weltausstellung von 1900 geplant hatte. Im Gegensatz zu Segantinis ursprünglichen Plänen verkleinerte Hartmann den Bau, fügte Geschosse ein und verwendete einheimische Bruchsteine anstelle einer Eisenkonstruktion.
Das Museum zeigt neben Fotografien des Künstlers und seiner Familie rund fünfzig Werke aus allen Schaffensperioden Segantinis. Besonders bekannt sind die als Dauerleihgabe der Otto Fischbacher Giovanni Segantini Stiftung im Museum gezeigten Bilder Ave Maria bei der Überfahrt (2. Fassung 1886), Bündnerin am Brunnen (1887), Frühmesse (1885) und Mittag in den Alpen (1891)
Im grossen Kuppelsaal im Obergeschoss ist Segantinis Hauptwerk, das «Alpentriptychon», ausgestellt. Die Beleuchtung erfolgt über mehrere Oberlichter, die je nach Tageszeit und Lichteinfall die Farben des Werkes anders erscheinen lassen. Werden zeigt die abendliche Wiese bei Soglio, Sein die breite Aussicht vom Schafberg und Vergehen die Schneelandschaft von Maloja vor Sonnenaufgang. Das Mittelstück Sein mahnt an die geografische Verbindung zwischen Museum und der Sterbehütte Segantinis. Der Punkt „zwischen dem dunklen Berghorizont und dem St. Moritzer-See, wo die Linien des unendlichen Strahlenhimmels zusammentreffen würden, wurde das Segantini Museum gebaut.“ Ausgestellt ist zudem eine Büste Segantinis von Paolo Troubetzkoy.
Im Jahre 1907 kehrte der Freund und Arzt Giovanni Segantinis, Dr. Oskar Bernhard, von einer Süditalienreise zurück und besuchte in Mailand Segantinis Kunsthändler Alberto Grubicy. Im Laufe ihres Gespräches entstand die Idee zur Gründung eines Museums in St. Moritz. Er unterbreitete das Projekt einem Kreis von Freunden, die sich zu einem „Comitatio per il Museo Segantini“ zusammenschlossen. Es wurden drei Richtlinien zum Bau des Museums festgelegt: Die Hauptachse des Museums sollte nach Osten zu Segantinis Sterbehütte auf dem Schafberg gerichtet werden; das Gebäude sollte sich malerisch in den Berghang einfügen und als Denkmal hervortreten; das Gebäude sollte an den von Segantini entworfenen Pavillon für die Pariser Weltausstellung 1900 anklingen.
Weitere Museen in St. Moritz und Umgebung sind:
- Engadiner Museum in St. Moritz (0,2 km entfernt)
- Chesa Planta (Samedan) in Samedan (5,5 km entfernt)
- Museum Alpin in Pontresina (5,6 km entfernt)
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