Teufelshöhle bei Steinau

Höhle in Steinau an der Straße

Teufelshöhle bei Steinau

Beschreibung

Die Teufelshöhle ist eine Tropfsteinhöhle im Main-Kinzig-Kreis in Hessen. Sie liegt etwa drei Kilometer nördlich von Steinau an der Straße, zwischen dem Spessart im Süden und dem Vogelsberg im Norden, am Hang des Kieskopfes. Die Höhle ist etwa 2,5 Millionen Jahre alt und ein geologisches Naturdenkmal. Die Höhle wurde 1584 zufällig entdeckt. Die Bevölkerung mied die Höhle lange, weil sie glaubte, der Teufel lebe darin. Eine erste, kurze Begehung fand 1830 statt. Von 1905 bis 1908 wurde ein Zugangsstollen gegraben und die Höhle ausgebaut. Die elektrisch beleuchtete Schauhöhle wurde 1927 eröffnet. Sie ist auf einer Länge von 174 Metern begehbar und enthält drei größere Räume, von denen einer Tropfsteine enthält.

Die Höhle wurde im Herbst des Jahres 1584 von dem Kuhhirten Jox Mellmann entdeckt. Eine Kuh hatte sich von der Herde entfernt und war durch die dünne Erdschicht in einen Hohlraum gefallen. Nach längerer Suche bemerkte Mellmann einen dunklen Schacht, in dem sie verschwunden sein musste. Er war der Überzeugung, dies könne nur das Werk des Teufels sein, der die Kuh gefressen habe. Ebenso sahen es die Bewohner der Gegend, die sehr abergläubisch waren. Das Loch wurde daraufhin Teufelsloch genannt. Um den Teufel zu vertreiben, warfen die Bewohner Steine hinein. Im Frondienst schafften die Bauern mehrere Monate lang Basaltblöcke dorthin. Auch verendete Tiere wurden in das Loch geworfen. Da sich die „Wohnung des Teufels“ nicht auffüllen ließ, war die Bevölkerung der Überzeugung, dass der Teufel zu mächtig sei, um ihn auf diese Weise zu bezwingen. Die Angst vor ihm war so groß, dass die Landwirte nur noch widerwillig zu der Wiese gingen. Das Loch diente dem Grafen von Hanau, der im Steinauer Schloss residierte, eine Zeit lang als Hundefriedhof.

1830 seilte sich der Papiermachergeselle Walter aus Steinau als erster Mensch in die Höhle ab. Als Fledermäuse um seinen Kopf flogen und Wasser auf ihn tropfte, ließ er sich aus Angst wieder aus dem Loch ziehen. Eine weitere Begehung der Höhle fand im Jahre 1898 statt. Am 14. Juni, nach anderer Überlieferung im Juli, ließen sich drei Männer, Straßenbaumeister Lüders als Organisator, Straßenwärter Methfessel und Dachdeckermeister Scheer, hinab. Sie waren mit Leitern, Seilen, Steigeisen und Haken ausgerüstet. Fackeln dienten ihnen zur Beleuchtung. Sie gelangten auf einen Schuttkegel im Großen Dom. Nach dieser Befahrung wurde entschieden, die Höhle begehbar zu machen. Dazu sollte ein nahezu waagerechter Tunnel von außen zum Großen Dom gegraben werden. Als das nötige Geld vorhanden war, wurde 1905 mit den Grabungen begonnen.

Drei polnische Bergleute gruben sich drei Jahre lang mit Hammer und Meißel in den Berg und orientierten sich mit einem Kompass. Das herausgebrochene Material wurde mittels Hunten auf Schienen nach draußen transportiert. Nach einer Strecke von 45 Metern wurde ein bis dahin unbekannter, mit Tropfsteinen überzogener natürlicher Hohlraum, die Kapelle, angefahren. Nach 54 Metern wurde schließlich der Große Dom erreicht. Dieser war mehrere Meter hoch mit Schutt und Knochen verfüllt. Um ihn begehbar zu machen, wurden insgesamt 300 Kubikmeter Material wie Basalt, eingeschwemmter Lehmboden, Baumstämme und Tierknochen hinaustransportiert. So entstand eine Plattform auf der gleichen Höhe wie der Eingangsstollen. Bei den Grabungen fand sich eine große Zahl an Tierknochen von Hunden, Ziegen, Rindern, Eseln, Katzen und Schweinen, die von Fritz Drevermann, Professor der Geologie und Paläontologie und Rektor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, gründlich untersucht und datiert wurden.

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L 3179
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